Gemeinsam eine nachhaltige maritime Zukunft für Europa gestalten

Montag, 7. September 2020 - 15:15

 

Der deutsche Schiffbau fordert ambitionierte Rahmenbedingungen für Klimaschutz und geostrategischen Weitblick ein.

Hamburg 8. September 2020: Deutschland will seine EU-Ratspräsidentschaft dazu nutzen, die Umsetzung des „Green Deal“ der Europäischen Kommission voranzubringen. Bundesminister Andreas Scheuer hat deshalb zu einer hochkarätigen Konferenz „Greening Shipping 2020“ nach Hamburg eingeladen. Gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus den anderen europäischen Mitgliedsländern, der EU-Kommissarin für Verkehr, Mitgliedern des europäischen Parlaments sowie Schiffbauern, Reedern, Hafenvertretern und Verbänden soll über konkrete Schritte für eine klimafreundlichere innovative Seeschifffahrt diskutiert werden.

Die globale Schifffahrt emittiert 940 Mio. Tonne CO² und damit deutlich mehr als ganz Deutschland, das auf rund 750 Mio. Tonnen CO² kommt. Mit Bernard Meyer, Geschäftsführer der MEYER WERFT GmbH & Co. KG, als Hauptredner für die maritime Wirtschaft unterstreichen die Organisatoren die zentrale Rolle, die Technologieanbieter bei der Lösung der Klimaherausforderung spielen. „Uns ist das Signal, das von dieser Veranstaltung ausgeht, sehr wichtig. Denn wir brauchen die politische Unterstützung heute mehr denn je, um industrielle Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Nicht nur effektiver Klimaschutz, sondern auch Europas Zukunft ist ohne eine leistungsfähige maritime Wirtschaft nicht vorstellbar!“ kommentiert Dr. Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik (VSM).

Schiffe sind die Lebensader der globalisierten Welt. Erst immer effizientere Transportmittel haben den Welthandel, wie wir ihn heute kennen, ermöglicht. Sie schaffen damit die Grundlage für Wohlstand und Frieden, und diese soll und muss zukünftig in nachhaltiger Weise gestaltet werden.

Dazu erläutert Bernard Meyer in seinem Impulsvortrag: „Bisher konnte sich der europäische Schiffbau stets durch technologische Führung behaupten. Es ist uns gelungen, auf Trends frühzeitig zu reagieren. Wir haben durch konsequente Weiterentwicklung unserer Technologie eine hohe Produktivität erreicht und damit unsere Wettbewerbsfähigkeit abgesichert. Dennoch haben wir viele Märkte verloren. Jetzt muss unser Fokus umso mehr auf nachhaltige Technik und digitale Lösungen gelegt werden, insbesondere für den Umwelt- und Klimaschutz. Die maritime Industrie konnte nur deshalb so erfolgreich sein, weil ihre Akteure sich immer wieder neu erfunden haben. Das müssen wir auch heute tun, denn wir stehen gemeinsam vor riesigen Herausforderungen als Gesellschaft aber auch als Branche!“

Die Technologien für signifikante Minderungen seien bereits vorhanden und das Null-Emissionsschiff schon in Sichtweite, wenn jetzt die richtigen Rahmenbedingungen gesetzt würden, um das technisch Mögliche in wirtschaftliche Realität umzusetzen.

„Wir können der Welt zeigen, dass die maritime Wirtschaft ein Beispiel dafür sein kann, was wir in Europa schaffen können. Wir sind bereit, dies in die Praxis umzusetzen – mit 5 Millionen Arbeitsplätzen können wir das leisten!“ appellierte Bernard Meyer abschließend.

 

Das vollständige Redemanuskript finden Sie auf der linken Seite zum Download. Es gilt das gesprochene Wort!!!