Schiffbau Industrie II/2017

Dienstag, 7. November 2017 - 10:45

Aufbruch zur maritimen Energiewende

 

Liebe Leserinnen und Leser,

am 24. Oktober 2017 feierte der 19. Deutsche Bundestag seine Kiellegung. Ab jetzt wird wieder intensiv gebaut, nicht nur an der Regierungsbildung sondern auch an der Arbeitsfähigkeit des Parlaments.

Auch die Schiffbau- und Meerestechnik-Industrie in Deutschland arbeitet mit Hochdruck für ihre Kunden. Bei Passagierschiffen und Marinefahrzeugen sind die Auftragsbücher überwiegend solide gefüllt und bieten so eine gute Planungsgrundlage für Investitionen in optimierte Betriebsabläufe und Produktivität. Unablässige Verbesserungen der Produkte und Verfahren sind entscheidend um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit abzusichern. Der globale Schiffbaumarkt liegt am Boden wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Erfolge der deutschen Schiffbauer erscheinen deshalb fast schon bizarr. Aber nur von außen. In der Branche ist jedem bewusst, dass sich die gewaltigen Herausforderungen aktuell nicht an Auftragsstatistiken ablesen lassen. Der Wettbewerbsdruck steigt unablässig. Die globale Nachfrageschwäche trifft in Deutschland vor allem den Teil der Zulieferunternehmen, deren Produkte ausschließlich auf Schiffen verbaut werden.

Doch auch die aktuellen Erfolge im Spezialschiffbau wecken die Begehrlichkeiten der Wettbewerber, sowohl in Europa als auch bei den großen asiatischen Schiffbaunationen und anderen Weltmarktteilnehmern. Eine Reihe von Nationen verfolgt inzwischen eine dezidierte Schiffbaustrategie, um diese für die Umsetzung ihrer geostrategischen Ziele wichtige Hochtechnologie-Branche zu stärken. Gegen Staatsprogramme und-strategien jedoch ziehen deutsche Mittelständler den Kürzeren.

Deshalb geht Deutschland den richtigen Weg, wenn es den Auftrag der Maritimen Agenda 2025 ernst nimmt. Dazu muss die neue Bundesregierung die Agenda schnell auf Wiedervorlage legen, nachschärfen und weiterentwickeln. Bei der hohen Wettbewerbsdynamik reicht eine reine Fortschreibung des Status Quo schnell nicht mehr aus.

Der VSM wird auch weiterhin gemeinsam mit der geballten Kompetenz unserer Mitglieder konstruktive Analysen und Vorschlägen beisteuern, um so die Politik im Ringen um die besten Lösungen zu unterstützen.

Auch in diesem Heft finden Sie wieder eine Reihe spannender Beispiele, die deutlich machen, die Industrie erledigt ihren Teil, um den Erfolg von Maritime Made in Germany fortzuschreiben.