Ausgabe 05/2015
Liebe Leserinnen und Leser,
noch vier Monate verbleiben bist zur 9. Nationalen Maritimen Konferenz. Alle sechs Branchenforen liegen inzwischen hinter uns – Zeit für ein Zwischenresümee:

Die Offshore Windindustrie hatte sich nach der Novellierung des EEG etwas stabilisiert, da folgten schon die nächsten Verunsicherungen. Neben dem neuen Ausschreibungsmodell sorgen auch die deutlich zurückgeschnittenen Ausbaupläne in der Ostsee für Zukunftssorgen. Ein klares Konzept mit dem die Energiewende verstärkt zu maritimer Wertschöpfung führt, z.B. durch ein gesondertes Kreditprogramm für Spezialschiffe und Offshorestrukturen wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, zeichnet sich nicht ab.

Bei Schiffbau & Meerestechnik wurden von den unterschiedlichen Verbänden insgesamt über 50 Handlungsvorschläge vorgelegt, mit einer aus Sicht von VSM und IG Metall klaren Priorität für eine Innovationsoffensive. Das Bundeswirtschaftsministerium hat sich zur Durchführung einer Machbarkeitsstudie für den Tiefseebergbau bekannt aber ansonsten bisher wenig Konkretes zugesagt.
Anders hat sich das Verkehrsministerium positioniert und in allen drei Branchenforen unter seiner Federführung weitreichende Maßnahmen in Aussicht gestellt. Positiv für unsere Branche könnte hier die Förderung der LNG-Aus- und Umrüstung sein.

Besonders intensiv - allerdings auch besonders sorgenvoll - wurde schließlich im Bereich der maritimen Sicherheit die Entscheidung zur europäischen Ausschreibung der Mehrzweck-Kampfschiffe MKS 180 diskutiert. Hier gilt es nun alles zu tun, um einen fairen Wettbewerb trotz unfairer Ausgangslage zu gewährleisten.
Insgesamt gibt es somit einige Lichtblicke aber auch noch viel Schatten, der nun zügig ausgeleuchtet werden muss, damit Kanzlerin und Vizekanzler im Oktober das strahlende Signal für eine konsequente maritime Industriepolitik für Deutschlands Zukunft geben können.

Die Industrie arbeitet ihrerseits mit innovativen Produkten und Produktionsverfahren daran, die Grundlagen für diese Zukunft zu schaffen.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen mit unserem Newsletter

Dr. Reinhard Lüken


Hauptgeschäftsführer
Verband für Schiffbau und Meerestechnik e.V. (VSM)
Inhaltsverzeichnis
Aktuelles

Marineschiffbauindustrie fordert fairen Wettbewerb

Zukunft des maritimen Standortes Deutschland steht auf dem Spiel – Verbände drängen auf Umsetzung des Koalitionsvertrages

Gewerkschaft und Industrie fordern Innovationsoffensive in der maritimen Wirtschaft

VSM Veranstaltungen

Aufträge/Ablieferungen

AIDA Cruises vergibt Milliardenauftrag an die Meyer Werft

MS OSTFRIESLAND - LNG-Pionier der deutschen Schifffahrt

Royal Caribbean und Meyer Werft vereinbaren viertes Schiff der Quantum-Klasse

Zulieferindustrie

AIDAsol erstmals mit emissionsarmem Strom aus LNG beliefert

LNG Hybrid Barge "Hummel" mit Green Tec Award des DRV ausgezeichnet

Weltweit erste elektrische Autofähre geht in Norwegen in Betrieb

Offshore

Zweitgrößter Offshore-Windpark Gwynt y Môr offiziell eingeweiht

Forschung, Entwicklung und Innovation

Erste LNG-Betankung für deutsches Schiff

Schiffbau/Werften

Nordic Yards dreifach als „TOP Ausbildungsbetrieb“ ausgezeichnet

Aktuelles
VSM
Marineschiffbauindustrie fordert fairen Wettbewerb
Branchenforum "Maritime Sicherheit"

Am 17. Juni trafen in der Berliner Julius-Leber-Kaserne Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft bei einem ganztägigen Branchenforum zum Austausch aktueller und zukünftiger Sicherheitsherausforderungen zusammen. Um die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Marineschiffbauer bei europaweiten Ausschreibungen sicherzustellen, fordert die deutsche Marineschiffbauindustrie faire Wettbewerbsbedingungen.

"Wir begrüßen die politischen Initiativen zur Gestaltung eines europäischen Binnenmarktes und zur Stärkung der europäischen rüstungsindustriellen Basis", betonte Dr. Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer des Verbands für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM), in seinem Beitrag zum Workshop "Nationale strategische industrielle Fähigkeiten". "Das bestehende Ungleichgewicht bei den Unternehmensstrukturen in Europa betrachten wir aber mit großer Sorge."

Man dürfe sich nicht der Illusion hingeben, dass die vollständig privatwirtschaftlich strukturierten deutschen Unternehmen einen fairen Wettbewerb mit subventionierten Staatsbetrieben erwarten können. Es sei notwendig und bleibe eine gemeinsame Herausforderung für Politik und Industrie, zu einer optimalen Nutzung der industriellen Kapazität in Europa zu kommen, um für unsere Marine das beste Material und für die Steuerzahler den wirtschaftlichsten Preis zu erzielen. Solange aber Rüstungsgüter vom europäischen Wettbewerbsrecht weitgehend ausgenommen sind und nationalstaatliche Ausnahmeregelungen zugelassen und in anderen EU-Staaten praktiziert werden, ist kein "Level Playing Field" für die deutsche Marineschiffbauindustrie möglich. Marktkräfte werden  nicht funktionieren. Für einen fairen Wettbewerb ist die deutsche Marineschiffbauindustrie bestens aufgestellt, so Lüken.

Der deutsche Marineschiffbau verfügt im Überwasserschiffbau und im U-Boot-Bau über wertvolles Know-how, das national und international hoch angesehen und weltweit nachgefragt ist. Das Produktportfolio orientiert sich in erster Linie am Bedarf der Deutschen Marine und umfasst Unterseeboote, Korvetten, Fregatten, Hilfs- und Versorgungsschiffe, Schnellboote, Patrouillenboote, Boote für die Minenabwehr, Einzelkomponenten und komplette Systeme. Als hochspezialisierte Systemhäuser integrieren die Werften Produkte und Dienstleistungen einer vielfach mittelständisch geprägten, heimischen und bundesweit ansässigen Zulieferindustrie - die Produktion erfolgt entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

"Die technologische Leistungsfähigkeit und Innovationsstärke unserer deutschen Marineschiffbauindustrie ist für Deutschland von essentieller strategischer Bedeutung – sei es bei Neubau,  Instandsetzung oder Wartung. Wir setzen uns daher für eine ganzheitliche nationale Sicherheits- und Industriepolitik ein", sagte Lüken. Für Erhalt und Fortentwicklung der grundlegenden, strategischen industriellen Fähigkeiten im Marineschiffbau seien nationale Beschaffungs- und Forschungsvorhaben weiterhin von maßgeblicher Bedeutung. "Diese Aufträge dienen dem Erhalt außerordentlicher industrieller Exzellenz und bieten die Referenz für den zur Auslastung der Unternehmen notwendigen Export."

Die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des Branchenforums „Maritime Sicherheit“ sollen Grundlage für die Formulierung des künftigen maritimen Arbeitsprogramms der Bundesregierung sein. Insgesamt gibt es sieben vorbereitende Branchenforen zu maritimen Schwerpunktthemen. Die „Maritime Strategie“ wird im Rahmen der  9. Nationalen Maritimen Konferenz, die im Oktober dieses Jahres unter Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin in Bremerhaven stattfindet, vorgestellt.

www.vsm.de
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VSM
Zukunft des maritimen Standortes Deutschland steht auf dem Spiel – Verbände drängen auf Umsetzung des Koalitionsvertrages
Berlin, 15. Juni 2015. Die Verbände der maritimen Wirtschaft vermissen bisher eine konsequente Haltung der Bundesregierung, um die im Koalitionsvertrag als Schlüsselindustrie bezeichnete Branche voranzubringen. Die erforderlichen Maßnahmen für den Erhalt und die weitere Stärkung des maritimen Standortes Deutschland müssen mit Entschlossenheit umgesetzt werden, unterstrichen die fünf Verbandschefs aus den Bereichen Schiffbau & Meerestechnik, Seeschifffahrt, Seeleute, Seehäfen und Schiffsmaklern. Die maritime Wirtschaft leistet einen wichtigen Beitrag zu Wohlstand und hochkarätiger Beschäftigung – von der dänischen Grenze bis zum Bodensee.

Innovationsoffensive für Schiffbau & Meerestechnik dringend erforderlich

Wir haben den Strukturumbruch nach dem Kollaps der Frachtschiffsmärkte weitgehend verdaut und uns erfolgreich in unterschiedlichste hochspezialisierte Märkte positioniert. Neue Lösungen und Erfolge ziehen aber  schnell Nachahmer an. Zusätzlich hat die Krise erneut zu einem Aufblühen ausufernder Unterstützungsprogramme in vielen Wettbewerber-Nationen geführt“, so Dr. Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer des Verbands Schiffbau und Meerestechnik (VSM).

„Um die Zukunft im Wachstumsmarkt maritime Industrie zu erschließen, brauchen wir eine Innovationsoffensive. Weltweit werden jeden Tag eine Milliarde US-Dollar in maritime Hardware investiert. Durch kluge Rahmenbedingungen und gezielte, effektive Forschungsförderung könnte Deutschland an diesem High-Tech Markt noch viel stärker partizipieren. Dafür muss Deutschland aber seine Wachstumschance erkennen und mit politischen Weichenstellungen ebenso konsequent verfolgen wie in anderen Schlüsselindustrien, etwa in der Luft- und Raumfahrt oder der IT-Industrie. Davon profitiert ganz Deutschland!“

Know-how aus der Schifffahrt für den gesamten maritimen Standort sichern

„Damit deutsche Seeleute weiterhin ihr nautisches und technisches Expertenwissen in Forschung, Schiffbau und weitere Landberufe der maritimen Wirtschaft einbringen können, brauchen die deutschen Reedereien endlich die gleichen Rahmenbedingungen wie ihre europäischen Nachbarn“, sagte Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbands Deutscher Reeder (VDR). „Unsere Vorschläge liegen auf dem Tisch. Sie sind keine Krisenhilfe für die Reedereien, sondern eine sinnvolle Investition in die Zukunft des maritimen Standortes Deutschland. Die Bundesregierung muss endlich Stellung beziehen. Ohne klare Zusagen werden viele Reedereien bereits ab dem Sommer für das nächste Jahr ohne deutsche Seeleute planen müssen, um im harten internationalen Wettbewerb zu bestehen.“

Nicht nur die Märkte, sondern auch die umfassende Regulierung und Kontrolle der Seeschifffahrt sind international. „Wer von der Schifffahrt zusätzliche Investitionen in höheren Umweltschutz erwartet, die der Markt nicht honoriert, der muss auch Finanzierungsmöglichkeiten dafür aufzeigen. Außerhalb Deutschlands werden Pilotprojekte mit öffentlicher Ko-Finanzierung erfolgreich auf den Weg gebracht. Um innovative Antriebe wie das saubere Flüssiggas LNG in der Schifffahrt zum Durchbruch zu bringen, brauchen die Reedereien endlich ein wirksames Förderprogramm, wie es im Koalitionsvertrag versprochen wurde“, so Nagel.

Beschäftigung deutscher Seeleute besser fördern

Die Sicherung des Schifffahrtsstandortes Deutschland erfordert eine umgehende Anpassung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Deutschland muss den EU-Beihilferahmen für die Seeschifffahrt endlich genau so umfangreich nutzen, wie unsere europäischen Nachbarn. Dies beinhaltet insbesondere den vollen Lohnsteuereinbehalt bei der Beschäftigung deutscher Seeleute, sowie den Wegfall nationaler Regelungen, die sie sich nachteilig auf die Beschäftigung von deutschen Seeleuten auswirken“, sagte Kapitän Wilhelm Mertens, Geschäftsführer, Verband Deutscher Kapitäne und Schiffsoffiziere (VDKS).

„Die Sicherung des maritimen Know-hows in Deutschland erfordert eine gleichberechtigte Förderung aller in der Seeschifffahrt zugelassenen Ausbildungswege. Die zu beschließenden Fördermaßnahmen müssen an klaren Zielvorgaben ausgerichtet sein und systematisch evaluiert  werden. Diese Vorgaben müssen sich sowohl an der Zahl der beschäftigten und in Ausbildung befindlichen Seeleute, als auch am Bedarf an erfahrenem und qualifiziertem seemännischen Personal für den zweiten Arbeitsmarkt in der maritimen Wirtschaft an Land orientieren.“

Verkehrskorridore zu den Seehäfen und digitale Infrastruktur für maritime Logistik ausbauen

Die Umschlagsvolumina über alle Seehäfen Deutschlands werden von 269 Mio. Tonnen im Jahr 2010 auf 468 Mio. Tonnen im Jahr 2030 ansteigen. Die seewärtigen Zufahrten und die Hinterlandanbindungen deutscher Seehäfen müssen mit dem starken Wachstum des deutschen Außenhandels und der Schiffsgrößenentwicklung Schritt halten.

„Das Güterverkehrsaufkommen in Deutschland wird in den kommenden Jahren stark wachsen und Deutschland ist dafür nicht gerüstet. Der Bund sagt, das Geld sei nun da, aber jetzt fehlten Planer und baureife Projekte. Wir sagen: Es muss endlich losgehen! Bund und Länder müssen die erforderlichen Haushalts- und Planungskapazitäten sowie uneingeschränktes Baurecht für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur sicherstellen“, sagte Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS). „Mit einer Neuauflage der erfolgreichen Forschungsinitiative ‚Innovative Seehafentechnologien‘ (ISETEC) zur Stärkung der deutschen Seehäfen und ihrer Anbindungen an die Wirtschaftszentren sollte die Bundesregierung zusammen mit der deutschen Wirtschaft und Forschung den Aufbau der innovativen digitalen Infrastruktur für die Zukunft des Wirtschafts- und Logistikstandortes kurzfristig umsetzen.“

Administrative Verfahren straffen und beschleunigen

Die Seehäfen stehen innerhalb der EU nicht nur in den Bereichen Qualität, Zuverlässigkeit und Kosten miteinander im Wettbewerb. Zunehmend werden auch Fragen zum bürokratischen Aufwand, der Dauer von Verwaltungsabläufen sowie die Möglichkeit zur Verwendung der englischen Sprache in die Entscheidung, welcher Hafen angelaufen wird, einbezogen. „Insbesondere große Schiffe brauchen schnelle Häfen. Daher müssen bestehende Unterschiede zu anderen Standorten, z. B. bei der Einfuhrumsatzsteuer oder dem Zollrecht, im Interesse einer Vereinfachung der Verfahrensabläufe überprüft werden“, sagte Dr. Alexander Geisler, Geschäftsführer des Zentralverbands Deutscher Schiffsmakler (ZVDS). „Bund und Länder sind aufgefordert, auch innerhalb Deutschlands für eine einheitliche Auslegung der gesetzlichen Vorgaben zu sorgen. Zudem dürfen unterschiedliche Auslegungen des EU-Rechts nicht zu einer Wettbewerbsverzerrung  zwischen den Hafenstandorten führen.“

Auf den sog. Branchenforen treffen derzeit in Berlin die maritimen Stakeholder aus Unternehmen, Verbänden und Gewerkschaften, aus Wissenschaft und Forschung, sowie aus Politik und Verwaltung aufeinander. Die Ergebnisse der Foren sollen in die „Maritime Strategie“ der Bundesregierung einfließen und auf der 9. Nationalen Maritimen Konferenz im Oktober vorgestellt werden.

www.vdks.org
www.reederverband.de
www.vsm.de
www.zds-seehaefen.de
www.zvds.de
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VSM
Gewerkschaft und Industrie fordern Innovationsoffensive in der maritimen Wirtschaft
Hamburg, 4.6.15. Die IG Metall Küste und der Verband für Schiffbau und Meerestechnik machen sich für eine Innovationsoffensive in der maritimen Wirtschaft stark. Gemeinsam haben sie Vorschläge für eine Neustrukturierung der Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovation in Schiffbau und Meerestechnik entwickelt, die auch eine deutliche Aufstockung der Budgetansätze vorsehen.

Dr. Reinhard Lüken, Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik, sagte: „Wir haben den Strukturumbruch nach dem Kollaps der Frachtschiffsmärkte weitgehend verdaut und uns erfolgreich bei unterschiedlichen Spezialschiffen positioniert. Jetzt heißt es, die Zukunft im Wachstumsmarkt maritime Industrie zu erschließen. Dazu wollen wir eine Innovationsoffensive auf den Weg bringen und damit auch den Stillstand in der deutschen Politik für Schiffbau & Meerestechnik aufbrechen."

Heino Bade, Bezirkssekretär der IG Metall Küste, erklärte: „Wir setzen auf die Zukunftsfähigkeit der maritimen Wirtschaft. Mit technologischen Spitzenprodukten können die Werften und Zulieferer in Deutschland auch weiterhin auf den Zukunftsmärkten punkten. Voraussetzung dafür ist eine gemeinsame maritime Hightech Strategie für das nächste Jahrzehnt. Dafür müssen Unternehmen Forschung und Entwicklung personell und finanziell stärken. Mit Bund und Ländern muss eine gemeinsame Forschungsstrategie für das nächste Jahrzehnt auf den Weg gebracht werden. Forschung, Innovation und `Gute Arbeit´ in den Hightech Unternehmen der maritimen Industrie sind die Herausforderungen für die nächsten Jahre. Die IG Metall Küste erwartet hierzu von der maritimen Konferenz in Bremerhaven Antworten, die diesen Fokus im Blick haben.“

Dr. Alexander Nürnberg, Vice President, AMS Division, MacGregor Hatlapa GmbH & Co. KG, ergänzt: "Eine zentrale Forschungsinstitution für Schiffbau und Meerestechnik kann für die Industrie und die Hochschulen die Koordinierung der vielfältigen Programme auf Landes-, Bundes- und Europa Ebene übernehmen. Dies insbesondere im Hinblick auf den immer schneller werdenden globalen technologischen Fortschritt.“

www.vsm.de
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VSM Veranstaltungen
  • 30. Juni 2015: Ausschuss Einkauf und Logistik, VSM in Hamburg

  • 02. Juli 2015: Arbeitskreis Logistik, ThyssenKrupp Marine Systems, Kiel
  • 07. Juli 2015: Fachgemeinschaft Zulieferindustrie, VSM in Hamburg
  • 09. Juli 2015: Ausschuss Finanzen und Steuern, ThyssenKrupp Marine Systems, Kiel
  • 04. Oktober 2015 bis 08. Oktober 2015: Markterkundungsreise nach Indonesien für die Schiffbau- und meerestechnische Industrie in Verbindung mit der INDONESIA MARITIME EXPO 2015.
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Aufträge/Ablieferungen
Meyer Werft
AIDA Cruises vergibt Milliardenauftrag an die Meyer Werft
Zwei weitere innovative Kreuzfahrtschiffe mit dem weltweit ersten „Green Cruising“ Konzept für den deutschen Marktführer.

AIDA Cruises setzt seine langjährige strategische Partnerschaft mit der Meyer Werft in Papenburg fort und hat den Auftrag für zwei weitere Neubauten der nächsten AIDA Schiffsgeneration erteilt. Die Schiffe mit einem Volumen von über 180.000 gt und einer Kapazität von jeweils mehr als 2.500 Kabinen werden 2019 und 2020 die AIDA Flotte verstärken.

Damit setzt das Unternehmen, das 2015 und 2016 mit AIDAprima und ihrer Schwester bereits in Kürze zwei weitere Neubauten in Dienst stellt, seinen Wachstumskurs auf dem deutschen Kreuzfahrtmarkt fort.

Als Vorreiter der Branche setzt AIDA Cruises mit einem bahnbrechendem Schiffsdesign erneut ein Zeichen für den Umweltschutz: Mit dem Konzept „Green Cruising“ wird AIDA als weltweit erste Kreuzfahrtreederei ihre neue Schiffsgeneration zu 100 Prozent mit LNG (Flüssigerdgas) betreiben. Dadurch werden die Emissionen von Rußpartikeln und Schwefeloxiden vollständig vermieden.

„Vor allem durch das kontinuierliche Wachstum von AIDA haben wir Deutschland inzwischen zum zweitgrößten Kreuzfahrtmarkt der Welt entwickelt. Wir freuen uns sehr die langjährige, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Meyer Werft erfolgreich fortzusetzen“, sagte Michael Thamm, CEO der Costa Gruppe.

AIDA Präsident Michael Ungerer: „Wir setzen unsere Innovationskraft und Kreativität ein, um unseren Gästen mit diesen außergewöhnlichen Schiffen unvergleichliche Urlaubserlebnisse zu schaffen. Mit noch mehr Individualität, Vielfalt, persönlichem Freiraum und Service werden wir nicht nur unsere AIDA Fans, sondern auch unzählige neue Gäste begeistern.“

Weitere Details zum Neubauauftrag wird AIDA Cruises in den nächsten Monaten bekannt geben.

Der geschäftsführende Gesellschafter der Meyer Werft Bernard Meyer erklärt: „Wir haben für AIDA Cruises in den letzten Jahren bereits sieben sehr erfolgreiche Schiffe gebaut. Wir freuen uns, über das in uns gesetzte Vertrauen, um dieses ehrgeizige Neubauprogramm in Papenburg umzusetzen.“

Über AIDA Cruises:

AIDA Cruises ist eines der wachstumsstärksten und wirtschaftlich erfolgreichsten touristischen Unternehmen in Deutschland und beschäftigt derzeit rund 7.000 Mitarbeiter aus 40 Nationen, 6.000 davon an Bord, 1.000 an den Unternehmenssitzen in Rostock und Hamburg. AlDA betreibt und vermarktet mit derzeit 10 Kreuzfahrtschiffen eine der modernsten Flotten der Welt. Die Schiffe werden nach den höchsten internationalen Qualitäts-, Umwelt-, und Sicherheitsstandards betrieben. Bis 2020 wird die AIDA Flotte auf 14 Schiffe wachsen.

www.meyerwerft.de
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AG Ems
MS OSTFRIESLAND - LNG-Pionier der deutschen Schifffahrt
Am  18. Juni 2015 fand die Jungfernfahrt von MS „Ostfriesland“ auf der Strecke von Emden nach Borkum statt. Damit kehrt die Borkumfähre nach neunmonatigem Werftaufenthalt in den Linienverkehr zwischen Emden und Borkum als Deutschlands erste umweltfreundliche Fähre mit LNG-Antrieb zurück. Das innovative Schiffsprojekt, welches einen kompletten Neubau des Achterschiffes beinhaltete, ist das erste seiner Art, denn in der EU gibt es bisher kein vergleichbares Konzept, in dem eine Fähre vom konventionellen Schiffsdiesel auf das umweltfreundlichere Flüssiggas umgerüstet wurde.

Viel ist seit Vertragsabschluss mit der Brenn- und Verformtechnik Bremen (BVT) vor 25 Monaten geschehen: Im Oktober 2013 gab Wirtschaftsminister Olaf Lies den Brennbeginn frei, die Kiellegung des Achterschiffes erfolgte im April 2014 und Mitte September 2014 nahm MS „Ostfriesland“ Kurs auf Bremerhaven um dort getrennt zu werden und anschließend die „Hochzeit“ mit dem neuen Achterschiff zu feiern.

Neun Monate voller Herausforderungen liegen nun hinter BVT und AG „EMS“, die BVT Geschäftsführer Thorsten Rönner offen kommentierte: „Das haben wir völlig unterschätzt.“ Das Ziel wurde dennoch erreicht, denn die Reederei hat ein neumotorisiertes, vergrößertes und fast fertiges Schiff zurück in den Liniendienst nehmen können.

„Wir wollten für unsere Stammstrecke Emden-Borkum eine vergrößerte Kapazität auf dem Ladedeck, planmäßige Fahrzeiten, d.h. schneller sein können bei Fahrt gegen die Tide und gegen Verspätungen und vor allem mehr Raum und Komfort für die bis zu 1.200 Gäste an Bord“, erklärte Dr. Bernhard Brons, Vorstand der AG „EMS“. Ferner wollte die Reederei einen besseren ökologischen Fußabdruck  und nicht mehr für weitere Jahrzehnte vom Mineralöl abhängig sein. „Das bedeutete eigentlich einen Neubau, einen Neubau mit LNG“, fasst Brons die Überlegungen zusammen.

LNG (Liquefied Natural Gas) ist Gas, welches auf minus 162 °C heruntergekühlt und dadurch in einen flüssigen Zustand versetzt wird. Es besteht aus Methan und hat eine im Vergleich zu Schiffsdiesel deutlich bessere Umweltbilanz bei der Verbrennung, da es 20% weniger Kohlendioxid, 90 bis 95% weniger Stickoxide und Schwefeloxide sowie keinen Feinstaub produziert. „Nachhaltiges Wirtschaften heißt aber auch, dass man gute Substanzen nicht einfach wegwirft“, ergänzt Brons in seiner Begrüßung anlässlich der Jungfernfahrt. Damit verwies er auf die gute Substanz des Rumpfes von MS „Ostfriesland“ und begründet damit, warum sich die Reederei für einen Umbau entschieden hat.

Das völlig neue Maschinenkonzept von MS „Ostfriesland“ basiert auf einem Diesel-Gas-Elektrischen (Dual Fuel) Antrieb mit 360° drehbaren elektrischen Pods. Letzteres sind zwei Propelleranlagen, die für ein Höchstmaß an Manövrierfähigkeit sorgen und durch die Maschine mit Energie versorgt werden. Das Investment hat 13,5 Mio. Euro gekostet; von der EU gab es einen Zuschuss für den Einbau des LNG-Antriebes im Zusammenhang mit dem Aufbau der Infrastruktur.

Neben dem innovativen Antriebskonzept machen sich auch die zusätzlich 15 m an Bord deutlich bemerkbar. Fahrgäste gelangen zunächst in eine großzügige Vorhalle, in der sich viel Platz für Gepäck und auch gemütliche Sitzgelegenheiten befinden. Von dort gelangt man in die größeren Salons, die mit einem frischem, neuen Design aufwarten. Gestreifte Sitzbänke muten an Strandzelte an und die Böden erinnern an feinen Sandstrand oder das Meer. Im achteren Salon ziert ein Triptychon der Borkumer Malerin Nicole Wenning den Salon. Es zeigt die Reise von Emden mit dem Ratsdelft, über das Meer bis nach Borkum.

Ein besonderer Hingucker ist der mit der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer gestaltete „Wattenmeer-Salon“. Dieser Raum ist komplett neu entstanden und als Eltern-Kind-Bereich konzipiert. Im Fokus stehen hier Informationen und Spiele rund um das Wattenmeer in einer Atmosphäre, in der sich sowohl Eltern als auch Kinder wohlfühlen und die Reise zum kurzweiligen Erlebnis wird.

Besonders hervorzuheben sind die neue Lounge an Bord und das großzügige Sonnendeck. Die Lounge ist mit gemütlichen Sesseln ausgestattet und findet sich unterhalb des Gastronomiebereiches. „Das ist unsere Business-Class“, verrät Brons. Allgemeiner Lieblingsplatz ist und bleibt das nun noch großzügigere Sonnendeck, welches u.a. einen neuen Kiosk und gemütliche Sitzgelegenheiten erhalten hat. „Das wird unsere Gäste enorm begeistern“, vermutet Kapitän Bernd Ramm.

Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies zeigt sich hocherfreut über das innovative Schiffskonzept, er bestätigte der AG „EMS“, dass das Projekt beispielhaft und revolutionär für den deutschen Schiffbau sei.

www.ag-ems.de
www.bvt-bremen.de
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Meyer Werft
Royal Caribbean und Meyer Werft vereinbaren viertes Schiff der Quantum-Klasse
Royal Caribbean Cruises Ltd. (USA) und die Meyer Werft haben eine Vereinbarung zur Lieferung eines vierten Schiffes der Quantum-Klasse für das Frühjahr 2019 unterzeichnet. Bernard Meyer, Geschäftsführer der Meyer Werft, sagt: „Wir freuen uns sehr und sind dankbar, die langjährige Partnerschaft mit Royal Caribbean fortzusetzen. Der große Erfolg der beiden ersten Schiffe dieser Klasse bei den Gästen und den Reisebüros zeigt, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind“.

Die Quantum of the Seas und die Anthem of the Seas wurden im Herbst 2014 bzw. im Frühjahr 2015 fertiggestellt und bieten zahlreiche technische Innovationen und spektakuläre Neuheiten im Kreuzfahrtmarkt. Das dritte Schiff der Serie, die Ovation of the Seas, entsteht zurzeit in Papenburg.

Royal Caribbean und die Meyer Werft sind zuversichtlich die weiteren offenen Punkte wie beispielsweise die Finanzierung bis zur Unterzeichnung eines Vertrages für das Schiff mit der Baunummer S. 700 in den nächsten Wochen zu klären.

www.meyerwerft.de
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Zulieferindustrie
Becker Marine Systems
AIDAsol erstmals mit emissionsarmem Strom aus LNG beliefert
Am 30. Mai 2015 feierten AIDA Cruises und Becker Marine Systems im Hamburger Hafen eine Weltpremiere. Nach erfolgreichem Abschluss der letzten technischen Tests wurde AIDAsol während ihrer Liegezeit in der Hamburger Hafencity erstmals über die LNG Hybrid Barge mit emissionsarmem Strom aus Flüssigerdgas (LNG) versorgt.

"Mit diesem bisher weltweit einmaligen Pilotprojekt für die Energieversorgung von Kreuzfahrtschiffen mittels LNG während der Liegezeiten haben wir heute ein neues, zukunftsweisendes Kapitel für den Umweltschutz im Hamburger Hafen aufgeschlagen", sagte AIDA Präsident Michael Ungerer.

Nach dem erfolgreichen Testbetrieb einzelner Bordsysteme soll AIDAsol bereits bei ihrem nächsten Anlauf in Hamburg (09. Juni 2015) erstmals komplett über die LNG Hybrid Barge mit Energie versorgt werden.

Die LNG Hybrid Barge funktioniert wie ein schwimmendes Kraftwerk. In der Gasaufbereitungsanlage wird das tiefkalte (-163°C), flüssige Gas erhitzt und anschließend zu den Generatoren weitergeleitet, die den Strom für den Schiffsbetrieb während der Liegezeit erzeugen. Die Leistung, die durch insgesamt fünf Gasmotoren auf der LNG Hybrid Barge bereitgestellt wird, beträgt 7,5 Megawatt.

Durch den Einsatz von Flüssigerdgas zur Energieversorgung von Schiffen wird der Emissions- und Partikelausstoß erheblich reduziert. Im Vergleich zur Nutzung von herkömmlichem Marinediesel mit 0,1 Prozent Schwefelanteil werden keine Schwefeloxide und keine Rußpartikel emittiert. Die Emission von Stickoxiden verringert sich um bis zu 80 Prozent, der Ausstoß von Kohlendioxid um 30 Prozent.

Für das gemeinsam mit AIDA Cruises entwickelte Projekt der LNG Hybrid Barge wurde die Firma Becker Marine Systems vor wenigen Tagen mit dem GreenTec Award 2015 in der Kategorie "Reise" vom DRV (Deutscher Reiseverband) ausgezeichnet.

Im Frühjahr 2016 wird mit AIDAprima das erste Schiff der neuen AIDA Generation erstmals in seinem zukünftigen Heimathafen Hamburg festmachen. AIDAprima ist das erste Kreuzfahrtschiff, das sowohl über einen Landstromanschluss, ein umfassendes System zur Abgasnachbehandlung sowie einen Dual Fuel Motor verfügt. Dieser kann, je nach Verfügbarkeit, auch mit LNG betrieben werden.

Ausführliche Informationen zum Umweltengagement von AIDA Cruises auf

www.aida.de/aidacares.
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Becker Marine Systems
LNG Hybrid Barge "Hummel" mit Green Tec Award des DRV ausgezeichnet
Für das gemeinsam mit AIDA Cruises entwickelte Projekt der LNG Hybrid Barge wurde die Firma Becker Marine Systems am 21.05.2015 mit dem GreenTec Award 2015 des DRV (Deutscher Reiseverband) in der Kategorie "Reise" ausgezeichnet.

AIDAsol ist das weltweit erste Kreuzfahrtschiff, das während der Liegezeit in einem Hafen mit umweltfreundlichem und emissionsarmem Strom aus Flüssigerdgas, produziert auf der LNG Hybrid Barge, versorgt wird. Derzeit laufen hierzu die abschließenden Tests im Hamburger Hafen.

"Wir freuen uns gemeinsam mit unserem Partner Becker Marine Systems über die Auszeichnung. Mit diesem bisher weltweit einmaligen Pilotprojekt für die Energieversorgung schlagen wir ein neues Kapitel für den Umweltschutz im Hamburger Hafen auf", sagte AIDA Präsident Michael Ungerer.

Die 76,7 m lange und 11,4 m breite LNG Hybrid Barge funktioniert wie ein schwimmendes Kraftwerk. In der Gasaufbereitungsanlage wird das flüssige Gas erhitzt und anschließend zu den Generatoren weitergeleitet, die den Strom erzeugen, der während der Liegezeit ins Schiff eingespeist wird. Die Leistung, die durch insgesamt fünf Gasmotoren auf der LNG Hybrid Barge bereitgestellt werden kann, beträgt 7,5 Megawatt.

Durch den Einsatz von Flüssigerdgas zur Energieversorgung von Schiffen wird der Emissions- und Partikelausstoß erheblich reduziert. Im Vergleich zur Nutzung von herkömmlichem Marinediesel mit 0,1 Prozent Schwefelanteil werden keine Schwefeloxide und keine Rußpartikel emittiert. Die Emission von Stickoxiden verringert sich um bis zu 80 Prozent, der Ausstoß von Kohlendioxid um 30 Prozent.

Im Frühjahr 2016 wird mit AIDAprima das erste Schiff der neuen AIDA Generation erstmals in seinem zukünftigen Heimathafen Hamburg festmachen.

AIDAprima ist das erste Kreuzfahrtschiff, das sowohl über einen Landstromanschluss, ein umfassendes System zur Abgasnachbehandlung sowie einen Dual Fuel Motor verfügt. Dieser kann, je nach Verfügbarkeit, mit herkömmlichem Treibstoff oder direkt mit LNG betrieben werden. www.aida.de
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Siemens AG
Weltweit erste elektrische Autofähre geht in Norwegen in Betrieb
  • Siemens liefert elektrisches Antriebssystem und Ladestationen mit Lithium-Ionen-Batterien, die mit Strom aus Wasserkraft geladen werden
  • Verbrauch nur 150 Kilowattstunden (kWh) pro Route, 60 Prozent weniger Treibstoffkosten
  • Meilenstein auf dem Weg hin zur emissionsfreien Fähre
In Norwegen wurde die weltweit erste batterieelektrische Auto- und Passagierfähre in Betrieb genommen. Ihr Verbrauch liegt pro Strecke bei lediglich 150 kWh, so viel wie ein norwegischer Standardhaushalt in drei Tagen benötigt. Siemens hat für diese Zusammenarbeit mit dem Schiffbauer Fjellstrand das komplette elektrische Antriebssystem sowie Ladestationen mit Lithium Ionen Batterien geliefert, die mit Strom, der aus Wasserkraft gewonnen wird, geladen werden. Durch den Wechsel zum Batterieantrieb senkt der Schiffseigner Norled die Treibstoffkosten um bis zu 60 Prozent. Die Norled Fähre zählt als Meilenstein auf dem Weg hin zum Betrieb von vollständig emissionsfreien Fähren entlang Norwegens langer Küste, wobei momentan auf mindestens 50 weiteren Strecken batteriebetriebene Schiffe eingesetzt werden könnten.

Bedingt durch das relativ schwache Stromnetz in der Region haben Siemens und Norled entschieden, drei Batteriepakete einzusetzen: eines an Bord und jeweils eines als Zwischenspeicher in jedem Hafen. Diese 260-kWh-Einheiten versorgen die Fähre während der Wartezeit mit Elektrizität. Anschließend wird die abgegebene Energie langsam aus dem Netz ersetzt, bis das Schiff zurückkommt, um Passagiere abzusetzen und erneut zu laden. Die Ladestationen befinden sich in kleinen Gebäuden, jeweils etwa so groß wie ein Zeitungskiosk. Nachts, wenn die Fähre nicht in Betrieb ist, werden die Batterien auf dem Schiff direkt aus dem Netz wieder aufgeladen. Jedes Batteriepaket entspricht der Leistung von 1600 Standardautobatterien. Der Verbrauch der Norled Fähre liegt bei etwa zwei Millionen kWh im Jahr. Eine konventionelle Dieselfähre hat einen Verbrauch von mindestens einer Million Liter Diesel im Jahr, bei einem Kohlenstoffdioxidausstoß von 570 Tonnen sowie einem Stickoxidausstoß von 15 Tonnen. „Wir sind stolz, die erste Elektrofähre weltweit in Betrieb zu haben“, sagt Sigvald Breivik, Technical Director bei Norled. „Siemens ist ein großartiger Partner bei der Suche nach innovativen und nachhaltigen Lösungen für unsere Umwelt.“

Auf dem Schiff hat Siemens das elektrische Antriebssystem BlueDrive PlusC installiert. Dies umfasst unter anderem ein Batterie- und Steuersystem, Strahlruder- und Propellersteuerungen, ein Energiemanagementsystem und ein integriertes Warnsystem. Die integrierten Automatisierungssysteme, die über Profibus mit allen anderen Untersystemen verbunden sind, dienen zur Steuerung und Überwachung der Maschinen und Hilfssysteme an Bord.
„Wir sind optimistisch und begeistert über diese Technologie und wie sie die Zukunft der umweltfreundlichen maritimen Technik und des Schiffbaus mitgestaltet“, sagt Mario Azar, CEO der Siemens Business Unit Oil & Gas and Marine. „Es freut uns, dass wir einem so wertvollen Projekt unsere Expertise, einschließlich des elektrischen Antriebssystems, zur Verfügung stellen konnten.“
Anders als viele Elektroautos wurde die emissionsfreie Fähre von Grund auf neu entwickelt. Die 80 Meter lange und 20 Meter breite Fähre wird von zwei elektrischen Motoren angetrieben, von denen jeder eine Leistung von 450 Kilowatt liefert. Statt dem normalerweise im Schiffbau verwendeten Stahl kam als Material für den Schiffsrumpf ausschließlich leichtes Aluminium zum Einsatz. Dadurch konnte das Gewicht im Vergleich zu konventionellen Fähren um die Hälfte reduziert werden, trotz der zehn Tonnen Gewicht der Batterien und der Ladekapazität von 360 Passagieren und 120 Fahrzeugen. Gegenüber einem Schiffsrumpf aus Stahl verdoppelt sich bei einem Schiffsrumpf aus Aluminium außerdem die Lebensdauer und die Wartungskosten können entsprechend gesenkt werden.

Der Schiffseigner Norled betreibt die Fährverbindung über den Sognefjord zwischen Lavik und Oppedal in Norwegen. Die vollständig elektrische Fähre fährt in jeweils etwa 20 Minuten 34 Mal am Tag die sechs Kilometer über den Fjord. Diese einzigartige Lösung ist das Ergebnis eines vom norwegischen Verkehrsministeriums und der norwegischen Straßenverwaltungsbehörde im Jahr 2010 ausgelobten Wettbewerbs. Es wird erwartet, dass Batterien in den nächsten Jahren erheblich effizienter und billiger sowie Diesel auf absehbare Zeit als verbreitetsten Treibstoff ablösen werden.


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Offshore
Siemens AG und RWE Innogy
Zweitgrößter Offshore-Windpark Gwynt y Môr offiziell eingeweiht
Mostyn, 18. Juni 2015
  • RWE, Stadtwerke München und Siemens investieren zusammen 2 Milliarden britische Pfund
  • Siemens liefert 160 Windturbinen sowie die Umspannstationen und übernimmt den Service der Anlagen
  • Grüner Strom für rund 400.000 Haushalte
Heute wurde der Windpark Gwynt y Môr acht Meilen vor der nordwalisischen Küste in der Liverpool Bay offiziell von Carwyn Jones, First Minister von Wales eingeweiht. Mit einer installierten Leistung von 576 Megawatt (MW) ist Gwynt y Môr der zweitgrößte Offshore-Windpark weltweit. Insgesamt 160 Windkraftanlagen werden genügend Strom produzieren, um jährlich rund 400.000 Haushalte mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Die Einweihung des 2 Milliarden Pfund teuren Windparks Gwynt y Môr, an dem RWE zu 60 Prozent und die Finanzierungspartner Stadtwerke München und Siemens zu 30 Prozent beziehungsweise 10 Prozent beteiligt sind, ist ein großer Erfolg für die beteiligten Unternehmen.

Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der RWE AG, begleitete die Feierlichkeiten, die in der Service- und Betriebsstation von Gwynt y Môr im Hafen von Mostyn stattfanden. "Mit der heutigen Einweihung spielen wir nun definitiv in der Champions League der Offshore-Windkraftbetreiber! Mit unserem deutschen Windpark Nordsee Ost, der erst vor 3 Wochen eingeweiht wurde, und dem Offshore-Windpark Gwynt y Môr werden wir nun zur Nr. 3 auf dem europäischen Offshore-Markt aufsteigen. Der Ausbau erneuerbarer Energien gehört zu unseren zentralen Wachstumsfeldern. Wir gehen zur Zeit davon aus, bis 2017 über 1 Milliarde Euro in die Entwicklung der Erneuerbaren zu investieren, wobei der Schwerpunkt der Investitionen auf der Windkraft liegen wird." Hans Bünting, CEO von RWE Innogy, ergänzte: "Am Ende dieses Jahres werden bereits 40 Prozent unserer erneuerbaren Stromerzeugung aus dem Offshore-Bereich kommen. Durch diese Steigerung der Offshore-Kapazitäten wird unser Betriebsergebnis in zweistelliger Höhe wachsen."

Dr. Florian Bieberbach, Vorsitzender der SWM Geschäftsführung: "Mit Gwynt y Môr ist bereits der zweite Offshore-Windpark, an dem wir beteiligt sind, erfolgreich realisiert. Offshore Wind ist immer noch eine sehr junge Technologie, bei der man auf Unwägbarkeiten stößt. Umso mehr freut es mich, dass wir nun den Bau von Gwynt y Môr erfolgreich abschließen konnten. Allen voran danke ich unseren Partnern RWE und Siemens, aber auch allen anderen, die an der Realisation des Parks beteiligt waren. Gwynt y Môr ist ein weiterer wichtiger Baustein unserer Ausbauoffensive Erneuerbare Energien: Mit dieser wollen wir bis 2025 so viel Ökostrom erzeugen, wie ganz München verbraucht. München wird damit weltweit die erste Millionenstadt sein, die dieses Ziel erreicht!"

"Siemens spielt für den Windpark Gwynt y Môr eine bedeutende Rolle. Das Unternehmen hat die Windturbinen und Umspannanlagen geliefert, ist an der Finanzierung beteiligt und übernimmt den Service über einen Zeitraum von zwölf Jahren", sagte Michael Hannibal, CEO Offshore, Siemens Wind Power and Renewables. "Das ist das Ergebnis exzellenter Teamarbeit. Von Gwynt y Môr profitiert die britische Wirtschaft in zweifacher Hinsicht: Das Projekt schafft Arbeitsplätze und Wachstum im Bereich der erneuerbaren Energien und wird rund 400.000 walisische Haushalte sicher, nachhaltig und CO2-arm mit Strom versorgen."

Eindrucksvolle Dimensionen

Der Windpark erstreckt sich über eine Fläche von rund 80 Quadratkilometern. Die 160 Siemens-Turbinen mit einer Leistung von jeweils 3,6 MW und die 160 Monopile-Stahlfundamente, von denen einige bis zu 700 Tonnen wiegen, wurden mit Hilfe von Installationsschiffen in Wassertiefen von bis zu 28 Metern gesetzt. Die einzelnen Windkraftanlagen überragen den mittleren Meeresspiegel um 150 Meter. Darüber hinaus hat RWE zusammen mit Subunternehmern zwei riesige Offshore-Umspannanlagen mit einem Gewicht von jeweils 1.300 Tonnen installiert sowie 134 km Onshore-Kabel verlegt.

Der Windpark Gwynt y Môr hat der walisischen Wirtschaft neue Möglichkeiten eröffnet – während des Baus konnten walisische Firmen von Aufträgen im Wert von 90 Millionen Pfund profitieren – und wird dies auch weiterhin während der gesamten Betriebsdauer tun.

Weitere Informationen zur Division Wind Power and Renewables finden Sie unter:

www.siemens.com/wind
www.swm.de
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Forschung, Entwicklung und Innovation
AG EMS
Erste LNG-Betankung für deutsches Schiff
Am 30. April war es soweit: Erstmals wurde ein deutschgeflaggtes Schiff, die Auto- und Passagierfähre MS Ostfriesland der AG EMS, in Bremerhaven mit dem emissionsarmen Kraftstoff Liquefied Natural Gas (LNG) betankt.
Die erfolgreiche und schnelle Erstbetankung der rund 94 m langen Fähre wurde von den Experten von Bomin Linde LNG durchgeführt. Nach Abschluß der Sicherheitsabstimmungen konnten innerhalb von kurzer Zeit 40 Kubikmeter LNG in den Tank der Borkumfähre übertragen werden.

„Wir freuen uns sehr über diesen erfolgreichen Testlauf, der unter der Aufsicht von Bomin Linde LNG sicher und schnell realisiert werden konnte“, sagt AG EMS-Vorstand Dr. Bernard Brons. „Dies war möglich, weil das Zusammenspiel unserer Partner gut funktioniert hat und Bomin Linde LNG als unser Partner den gesamten Bunkerungsprozess im Vorfeld mitgeplant und umfassend vorbereitet sowie alle notwendigen Genehmigungen eingeholt und mit den Hafenbetrieben abgestimmt hatte. Mit diesem Schritt sind wir unserem Vorhaben, mit dem regulären LNG-Betrieb der MS Ostfriesland im Juni zu starten, sehr nahe gekommen.“

Auch Günter Eiermann, Technischer Direktor Bomin Linde LNG, ist zufrieden: „Es freut uns, dass die Erstbetankung wie geplant ohne Probleme durchgeführt werden konnte und das wir bald die regelmäßigen Betankungen der Fähre mit flüssigem Erdgas gewährleisten können. Durch den Einsatz innovativer Technik kann eine sichere, reibungslose und schnelle Betankung sichergestellt werden.“

Im Anschluss an die gelungene Erstbunkerung wird die von der Brenn- und Verformtechnik Bremen (BVT) auf Flüssigerdgas umgerüstete Personenfähre für mehrere Wochen Trocken- und seeseitige Tests durchlaufen. Ab Mitte des Jahres kann dann das erste LNG-Schiff unter deutscher Flagge mit dem täglichen Linienverkehr zwischen Emden und der Nordseeinsel Borkum beginnen. Durch die jährliche Menge des von Bomin Linde LNG gelieferten LNG-Kraftstoffs für die MS Ostfriesland kann die AG EMS über 1 Millionen Liter Marinediesel sparen.

„Bomin Linde LNG und die Reederei AG EMS haben gemeinsam einen bedeutenden Schritt hin zu einer Nutzung von flüssigem Erdgas als sauberem und kostengünstigem Treibstoff gemacht“, sagt Robert Howe, Geschäftsführer der Hafengesellschaft bremenports. „Das sind gute Nachrichten für die deutsche Schifffahrt.“

www.ag-ems.de
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Schiffbau/Werften
Nordic Yards
Nordic Yards dreifach als „TOP Ausbildungsbetrieb“ ausgezeichnet
  • Alle drei Unternehmensstandorte von IHKs des Landes geehrt
  • Warnemünde und Stralsund erhielten Ehrung am 12. Mai, der Standort Wismar bereits am 16. März
  • Titel „TOP Ausbildungsbetrieb“ ist Aushängeschild für herausragende Ausbildung
Wismar, 18. Mai 2015. Die drei Standorte von Nordic Yards wurden von den Industrie- und Handelskammern (IHK) in Rostock und Schwerin als „TOP Ausbildungsbetrieb 2014“ ausgezeichnet. Nordic Yards Wismar erhielt die Prämierung von der IHK zu Schwerin bereits am 16. März, die Werftstandorte in Warnemünde und Stralsund am 12. Mai. Die IHKs würdigten mit diesem Titel die besonderen Leistungen der Werftengruppe für eine qualitativ hochwertige Ausbildung junger Menschen, bei der Fachkräfteentwicklung und bei der Berufsorientierung.

„Eine hervorragende Ausbildung ist unser aller Zukunft. Nur mit gut ausgebildeten und engagierten Mitarbeiter können wir erfolgreich auf dem Markt agieren. Die wiederholte Auszeichnung aller Standorte bestätigt das langjährige Engagement von Nordic Yards im Bereich der Berufsausbildung“, so Björn Cleven, Personalleiter der Werftengruppe. Kriterien für die Auszeichnung waren u. a. besondere Initiativen im Ausbildungsbereich, geringe Abbruchquoten sowie die Qualifikation der Ausbilder.

Für Nordic Yards Wismar war es bereits die fünfte, für Warnemünde die sechste Ehrung in Folge. Der Standort Stralsund wurde zum siebten Mal als „TOP Ausbildungsbetrieb“ ausgezeichnet. Derzeit lernen 113 Azubis in fünf Berufsrichtungen an allen Standorten von Nordic Yards. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen gegenwärtig rund 1.400 Mitarbeiter.


www.nordicyards.com
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Herausgeber:
Verband für Schiffbau und Meerestechnik e.V. (VSM)
Steinhöft 11 (Slomanhaus)
20459 Hamburg, Germany
Telefon: +49 (0) 40 / 28 01 52 - 0
Fax: +49 (0) 40 / 28 01 52 - 30
E-Mail: info@vsm.de · www.vsm.de
Redaktion: Kathrin Ehlert-Larsen
Erscheinungsweise: monatlich
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