VSM Verbandsnachrichten 11/2016

VSM Verbandsnachrichten 11/2016

Liebe Leserinnen und Leser,

Dr. Reinhard Lüken

trübes Wetter und kürzer werdende Tage – das passt zur Stimmung auf den Weltmärkten. Der Welthandel schwächelt offenbar nicht nur konjunkturell sondern auch strukturell. Laut IWF könnte 2016 der Welthandel erstmals seit 16 Jahren schwächer ausfallen als das Wachstum des globalen Bruttosozialprodukts. Die alte Faustregel wonach der Welthandel doppelt so schnell wächst wie die globale Wirtschaftsleistung gilt längst nicht mehr.

Globale Unwägbarkeiten spielen dabei zweifellos eine wichtige Rolle: Wachstumsschwäche der BRIC Staaten, Waffengewalt in der Ukraine, in Syrien, im Jemen, in Mali, die Spannungen im südchinesischen Meer, die Schulden-, Flüchtlings- und institutionellen Krisen der EU, der BREXIT, der schwache Ölpreis etc.. Hinzukommen aber auch langfristige gesellschaftliche und technische Trends: Zum einen der um sich greifende Populismus, der Angst vor dem Fremden schürt und lieber abschottet statt sich zu öffnen. Keiner vermag heute vorherzusagen, was Präsident Trump von den zum Teil verstörenden Ankündigungen aus dem Wahlkampf tatsächlich umsetzen wird. Ein positiver Impuls für den Welthandel geschweige denn für die transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft ist jedenfalls mehr als unwahrscheinlich.

Die Globalisierungsdynamik nimmt aber auch aus wirtschaftlichen Gründen ab. Automation und neue Produktionsverfahren lassen Lohnkostenunterschiede verblassen. Hinzu kommt eine Umkehr des langfristigen Kostentrends im interkontinentalen Gütertransport: Die enormen Produktivitätsgewinne durch die fortschreitende Containerisierung und immer größere Schiffe scheinen ausgereizt. Stattdessen stehen nun Kostensteigerungen ins Haus, um die Schifffahrt umweltverträglicher zu machen.

Diese Veränderungen lassen sich nicht stoppen. Aber sie lassen sich durch die Weiterentwicklung und Investitionen in effiziente Technik in wirtschaftliche Chancen ummünzen. Alternative Kraftstoffe oder der Ausbau landgestützter bzw. autonomer Steuerungssysteme können Effizienz, Umweltschutz und Sicherheit erhöhen. Eine Reihe erfolgreicher Schifffahrtstreibender verfolgen dieses Erfolgsrezept bereits seit geraumer Zeit. Zum Beispiel Kreuzfahrtreedereien - Investition in neue Technik ist quasi ihr Lebenselixier. Die Hälfte der gesamten globalen Neubauinvestitionen in 2016 entfiel auf dieses Marktsegment.

Trübes Wetter, trübe Stimmung? Am besten, Sie machen mal Urlaub, z.B. an Bord eines tollen Schiffes mit faszinierender Technik, die nicht nur für Erholung sondern vielleicht auch für Inspiration sorgt.

 

Dr. Reinard Lüken

Hauptgeschäftsführer

Verband für Schiffbau und Meerestechnik e.V. (VSM)

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+++Eilmeldung+++

Übersicht der für die maritime Wirtschaft relevanten Beschlüsse des Haushaltsausschusses vom 10.11.2016 (Änderung zum Regierungsentwurf)

Neue Korvetten für die Marine

Der Haushaltsausschuss hat auf besondere Initiative des SPD Abgeordneten Johannes Kahrs und des CDU Abgeordneten Eckhard Rehberg beschlossen, die notwendigen Mittel für die Beschaffung eines zweiten Loses von fünf Korvetten für die Marine bereit zu stellen.

Bundespolizeiboote

Der Haushaltsausschuss hat auf Initiative der SPD Abgeordneten Bettina Hagedorn und des CDU Abgeordneten Norbert Brackmann die im Haushaltsentwurf der BReg. unklare Finanzierung der geplanten drei neuen Bundespolizeiboote auf gesicherte Füße gestellt.

Innovationsförderung

Der Haushaltsausschuss hat auf Initiative der CDU Abgeordneten Andreas Mattfeldt und Rüdiger Kruse wie im letzten Jahr den Kabinettshaushaltsentwurf zum Punkt Innovationsförderung abgeändert und wiederum 25 Mio. € anstatt der von der BReg. vorgesehenen 15 Mio. € Bundesmittel bereitgestellt. Es bleibt auch bei der im letzten Jahr beschlossenen Mittelverteilung von 2/3 Bund und 1/3 Länder. Besonders positiv ist, dass der Ausschuss gleich für die nächsten drei Jahre Sicherheit in die Finanzierung des Programms gebracht hat.

LNG in öffentlichen Schiffen

Auf Initiative der CDU Abgeordneten Eckhard Rehberg und Norbert Brackmann hat der Haushaltsausschuss beschlossen, die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen, die geplanten Ersatzbeschaffungen für die Mehrzweckschiffe der WSV Mellum und Scharhörn mit LNG Antrieben auszustatten.

Deutsches Maritimes Zentrum

Der Haushaltsausschuss hat auf besondere Initiative des Maritimen Koordinators der CDU/CSU Bundestagsfraktion, Rüdiger Kruse, 9 Mio. € bereit gestellt, um in den nächsten drei Jahren ein Deutsches Maritimes Zentrum aufzubauen.

Der VSM bedankt sich bei allen beteiligten Abgeordneten des Deutschen Bundestages für Ihr Engagement!

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VSM und IG Metall Küste begrüßen Entscheidung für Deutsches Maritimes Zentrum

Hamburg, 11.11.2016. Der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) und die IG Metall Küste begrüßen, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages Mittel für eine dreijährige Pilotphase des Deutschen Maritimen Zentrums (DMZ) eingestellt hat.

"Mit dem DMZ werden wir viele zentrale Themen in Zukunft deutlich effektiver voranbringen. Das ist eine gute Investition in den maritimen Industriestandort Deutschland. Wir hoffen, dass das Pilotprojekt nun möglichst zügig beginnen kann", sagte VSM-Hauptgeschäftsführer Reinhard Lüken. "Die Entscheidung ist maßgeblich dem Einsatz des Beauftragten für maritime Wirtschaft der Unionsfraktion Rüdiger Kruse MdB zu verdanken.”

Heiko Messerschmidt, Bezirkssekretär der IG Metall Küste, ergänzte: "Forschung und Entwicklung müssen weiter gestärkt werden, damit die maritime Wirtschaft in Deutschland ihre Spitzenposition halten und ausbauen kann. Entscheidend wird die Vernetzung der unterschiedlichen Akteure aus Unternehmen und Forschung, aber auch der Sozialpartner sein. Das DMZ kann eine Ausstrahlungskraft in die Branche weit über Norddeutschland hinaus entwickeln."

Den Vorschlag zum Aufbau eines DMZ hatten VSM und IG Metall letztes Jahr im Vorfeld der Nationalen Maritimen Konferenz in Bremerhaven gemeinsam vorgelegt. Ziel ist es, mittelfristig eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen für Schiffbau und Meerestechnik in Deutschland zu erreichen.

Hunderte von Instituten sind bundesweit in der Forschung maritimer Technik aktiv. Jedes für sich macht einen exzellenten Job und ist oftmals Weltspitze in seiner jeweiligen Disziplin. Allerdings nutzt die Industrie dieses erstklassige Know-how noch nicht optimal, weil ein Überblick über die Fülle der Themen an keiner Stelle praxisnah zusammengefasst und so strategisch in Wettbewerbsvorteile umgesetzt wird. Das DMZ soll darum die Entwicklungen nicht nur deutschlandweit, sondern auch international beobachten und den Industrieunternehmen helfen, die besten Experten für die jeweilige Aufgabe zu finden.

Das gemeinsame Konzept von VSM und IG Metall bietet Lösungen zur Überwindung von Innovationhemmnissen, in den Bereichen, in denen auch eine aktuelle Studie für das Bundeswirtschaftsministerium Defizite identifiziert hat. Hierzu zählen u.a. Wissens- und Technologietransfer (Cross Innovation), die Verfügbarkeit von Informationen zu branchenübergreifenden Technologie- und Marktentwicklungen sowie die Weiterentwicklung verbindlicher Vorschriften, damit diese sachgerecht und zügig an den Stand der Technik angepasst werden und die erfolgreiche Vermarktung von Innovationen ermöglichen.

Die Maritime Wirtschaft steht vor vielen Umbrüchen. So bieten z.B. die Nutzung alternativer Kraftstoffe und Umwelttechnologien oder die sich verändernde Produktionstechnik sowie neue Produkte und Geschäftsmodelle durch digitale Lösungen enorme Chancen, stellen die Unternehmen jedoch auch vor ganz neue Herausforderungen. Mit dem Aufbau eines Deutschen Maritimen Zentrums können geeignete Strukturen geschaffen werden, um hierauf die richtigen Antworten zu geben.

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Niedersachsen – Schiffbaubundesland Nr. 1

VSM - Parlamentarischer Abend in Hannover

Am  25. Oktober 2016, fand der vom VSM organisierte Parlamentarische Abend in Niedersachsens Landeshauptstadt Hannover statt.
Rund 80 Vertreter aus Politik, Wirtschaft sowie der maritimen Industrie Niedersachsens waren der Einladung des VSM gefolgt, um unter dem Motto „Niedersachsen – Schiffbaubundesland Nr. 1“ über die Bedeutung von Schiffbau und Meerestechnik für den Industriestandort Niedersachsen und Deutschland zu diskutieren.

Die Grußworte des VSM Präsidenten Harald Fassmer veranschaulichten die Bedeutung und das große Potenzial der maritimen Industrie in Niedersachsen. Der Präsident des niedersächsischen Landtages Bernd Busemann bestätigte dies bei seiner Begrüßungsrede und wies dabei ausdrücklich auf die Bedeutung der Innovationsförderung für das Land Niedersachsen hin. Abgerundet wurde der Abend mit einer aufschlussreichen Rede des niedersächsischen Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Olaf Lies. Der Minister bekräftigte die Relevanz der Innovationsförderung in der maritimen Industrie, zeigte den Willen, sich für dieses Thema einzusetzen und ermutigte alle Gäste des Abends zum gemeinsamen Handeln.

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Termine

11. November 2016: Sitzung FG Reparaturwerften, VSM, Hamburg

21. November 2016 - 25. November 2016: Markterschließungsreise Indien „Schiffbau und Meerestechnik in Indien“. Die Deutsch-Indische Handelskammer führt diese Reise im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) durch. Der VSM unterstützt und begleitet diese Reise.

2. November 2016: VSM Vorstandssitzung, VSM, Hamburg

25. November 2016: Sitzung AK Innenausbau,  VSM, Hamburg

30. November 2016: VSM Akademie - Seminar: Bauvorschriften, Spezifikationen und Schiffbauverträge, VSM, Hamburg

13. Dezember 2016: Sitzung AS Recht, VSM, Hamburg

25. Januar 2016: VSM-Parlamentarischer Abend, in der gemeinsamen Vertretung der Bundesländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen In den Ministergärten 8/10, 10117 Berlin

14. Februar 2017: VSM Akademie-Seminar: Sicherheiten für die Vertragsabwicklung in der maritimen Praxis: Bürgschaften und Garantien, VSM, Hamburg

9. Februar 2017 bis 23. Februar 2017: Geschäftsanbahnungsreise Indonesien: Schiffbau- und meerestechnische Industrie. Diese Geschäftsanbahnungsreise im Rahmen des Markterschließungsprogramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) wird vom VSM unterstützt und begleitet.

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Genting Dream abgeliefert

Erstes Schiff für den chinesischen Markt an Dream Cruise übergeben

Papenburg / Bremerhaven, 12. Oktober 2016 – Heute übergab die MEYER WERFT das neue Kreuzfahrtschiff Genting Dream in Bremerhaven an die asiatische Reederei Dream Cruises. Neben dem neuen Design bietet dieser Luxusliner dem Passagier eine Vielzahl von Besonderheiten und Komfort: Etwa 75% der Kabinen sind Außenkabinen, der größte Teil dieser Kabinen hat einen eigenen Balkon. Zudem bietet Dream Cruises dem Passagier mit seiner ca. 1.700 Mann starken Besatzung einen besondere Servicequalität.

Erstmals auf einem Kreuzfahrtschiff werden zwei kleine Tiefsee-U-Boote mitgeführt, die je vier Personen in bis zu 200 Metern Tiefe befördern können. Mit einem interaktiven Kommunikationssystemen sowie der umfangreichen Bühnentechnik an Bord wird Unterhaltung nach den neuesten technischen Standards garantiert. Umweltfreundliche Motorentechnik, diesel-elektrische Pod-Antriebe, verbesserte Hydrodynamik sowie zahlreiche Energieeinsparungen, Wärmerückgewinnung oder Ballastwasser-Reinigung sorgen für ein ökologisches Kreuzfahrterlebnis und erheblich reduzierte Betriebskosten. Darüber hinaus wurde das Schiff nach den neuesten Sicherheitsvorschriften konstruiert und gebaut.

Genting Dream hat 35 Restaurants und Bars mit einem speziell auf den asiatischen Markt ausgerichteten Catering-Konzept. Verschiedene Unterhaltungsmöglichkeiten wie ein Theater, eine Bowlingbahn, Kletterparks für Erwachsene, Jugendliche und Kinder, ein großer Casino-Bereich und weitere Outdoor-Aktivitäten sorgen für ein abwechslungsreiches Programm an Bord. 

Das Schiff verfügt über einen Genting-Club mit 142 Suiten, in dem die Gäste besondere Privilegien genießen: Ein großer Spa- und Gesundheitsbereich mit entsprechenden Einrichtungen sowie ein exklusiver VIP-Bereich mit eigenem Pool, Spa und Fitnessstudio machen den Aufenthalt zu einem besonderen Erlebnis. Auf der Genting Dream wird zudem der weltweit erste Magnetresonanztomograph (MRT) auf einem Kreuzfahrtschiff installiert und macht damit einen Gesundheitscheck an Bord möglich.

Die neuen Schiffe für Dream Cruises werden bei einer Größe von 151.300 BRZ ca. 4.500 Passagieren in 1674 Kabinen Platz bieten. Die Schiffe sind 335 Meter lang, 39,7 Meter breit und erreichen eine Geschwindigkeit von mehr als 23 Knoten. Konzipiert ist das neue Schiff für den schnell wachsenden chinesischen Kreuzfahrtmarkt

Nach der Übergabe an die Reederei in Bremerhaven wird die Genting Dream zu den schönsten Destinationen in Asien-Pazifik aufbrechen und dort zwei, fünf und sieben Nächte dauernde Kreuzfahrten durchführen. Von Hong Kong aus kreuzt Sie durch spektakuläre Regionen in Vietnam und China.

www.meyerwerft.de

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Flensburg: Erste RoRo-Fähre abgeliefert

Die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft hat die erste in Deutschland gebaute RoRo-Fähre mit LNG-Antrieb abgeliefert. Die SEAROAD MERSEY 2 startete Anfang November ihre 13.000 Seemeilen lange Route nach Devonport in Australien.

Der 181 Meter lange und 26,6 Meter breite Neubau soll zukünftig für die australische Reederei SeaRoad Shipping in der Bass-Straße verkehren. Die aufgrund ihrer Wetterbedingungen sehr berüchtigte Meerenge liegt zwischen der australischen Hauptinsel und der Insel Tasmanien.

Der Flensburger Neubau ist für den Transport von Lastwagen, Pkw und Containern geeignet. Die 20,5 Knoten schnelle „Searoad Mersey 2“ kann bis zu 455 TEU, 150 Lastwagen und 110 Pkw befördern. Darüber hinaus sollen auch lebende Tiere für die australische Landwirtschaft befördert werden können. Sie ist damit eine der modernsten und größten Frachtfähren Australiens.

www.searoadholdings.com.au

 

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Australische Marine vergibt Auftrag an NOSKE-KAESER

NOSKE-KAESER hat sich den Auftrag der Royal Australian Navy über die Modernisierung der Klima- und Kälteanlagen für acht Fregatten gesichert.Weitere Informationen: www.noske-kaeser.com

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MS BREMEN erhält UV-Ballastwassersystem von Zeppelin Power Systems

Hamburg, 02.11.2016. Im Auftrag der Reederei Hapag-Lloyd Cruises hat Zeppelin Power Systems an Bord von MS BREMEN ein Optimarin Ballastwasserbehandlungssystem (OBS) installiert. Nach MS EUROPA und MS HANSEATIC ist die BREMEN inzwischen das dritte Kreuzfahrtschiff von Hapag-Lloyd Cruises, das mit einem OBS ausgerüstet wurde.

Das umweltfreundliche Ballastwassersystem von Optimarin entspricht dem IMO D-2 Standard und erlaubt somit Fahrten in alle Regionen, auch in besonders sensible Ökosysteme wie die Arktis und die Antarktis. Damit hält Hapag-Lloyd Cruises bereits heute die ab 9/2017 international geltenden IMO Standards zur Behandlung von Ballastwasser ein. Mit dem OBS 125-FS setzt die Reederei bei dem Expeditionskreuzfahrtschiff auf einen nachhaltigen Schiffsbetrieb und damit auf einen schonenden Umgang mit der Umwelt sowie den Schutz der Ökosysteme.

Für sein umweltfreundliches OBS hat der norwegische BWT-Hersteller Optimarin nach erfolgreichen land- und seeseitigen Tests als weltweit erstes Unternehmen im September 2016 auch die Typenzulassung der United States Coast Guard beantragt. Die Zulassung wird noch 2016 erwartet.

Ballastwasserbehandlung mit UV – wartungsarm und kosteneffizient

Das OBS 125-FS ist für einen Volumenstrom von maximal 125 m³/Stunde beim Ballasten ausgelegt. Das Ballastwasser wird zuerst filtriert und im Anschluss mit einer einzigen Mitteldruck-UV-Lampe mit einem breiten Leistungsspektrum effektiv behandelt. Die Ballastwasserbehandlung funktioniert zuverlässig ohne den Einsatz von Chemikalien oder Bioziden und trägt damit zum Schutz des Ökosystems bei. Durch hohe Oberflächentemperaturen von bis zu 800 °C am Quarzglas wird ein selbstreinigender Effekt erzielt – der Einsatz von Reinigungsmodulen, Wischern oder Abstreifern wird damit überflüssig.

Auf Wunsch der Reederei wurde die Anlage - mit einem zusätzlichen Remote Panel installiert und lässt sich somit komfortabel von der Brücke aus bedienen.

Einbau parallel zu geplanter Werftzeit

Bei der Umsetzung des Projekts konnte sich Hapag-Lloyd Cruises auf Zeppelin Power Systems verlassen, die alle Leistungen von der Auswahl der Komponenten, sämtlichen Abstimmungen mit der Klassifizierungsgesellschaft DNV GL bis zur Erstellung der Dokumentation aus einer Hand erbracht hat. Hierfür nutzte Zeppelin Power Systems die für allgemeine Wartungsarbeiten und Erneuerungen geplante Werftzeit.

Ballastwasser-Abkommen tritt 2017 in Kraft

Seit 2014 ist Zeppelin Power Systems offizieller Partner von Optimarin, einem der größten Anbieter für Ballastwassersysteme. Das Unternehmen ist bereits seit dem Jahr 2000 am Markt und hat seitdem mehr als 600 Systeme verkauft, wovon über 250 bereits installiert und der Rest Flottenverträge sind. Mit über 100 nachgerüsteten BWTS ist Optimarin einer der führenden Anbieter im Retrofitbereich. Die Anlagen entsprechen dem IMO D-2-Standard und damit den Anforderungen aller gängigen Marine-Klassifikationsgesellschaften. Das internationale Abkommen für die Kontrolle und das Management von Ballastwasser (BWM Convention der IMO) ist ratifiziert und tritt am 8. September 2017 in Kraft. Spätestens dann müssen alle neuen Schiffe ein anerkanntes Ballastwassersystem an Bord haben. Die weltweit über 40.000 bestehenden Schiffe müssen innerhalb von fünf Jahren nachgerüstet werden. Mit dem neuesten Beitritt von Panama haben inzwischen 53 Staaten, und damit 53,28 Prozent der weltweiten Handelstonnage, das Übereinkommen unterzeichnet.

www.zeppelin-powersystems.com

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Rolls-Rolls-Royce liefert stärkste MTU-Dieselmotoren für Mehrzweck-Patrouillenschiff der italienischen Marine
  • Auftrag für 14 MTU-Dieselmotoren der Baureihe 8000 mit je 10 Megawatt Leistung
  • Motoren werden ab 2017 ausgeliefert
  • MTU übernimmt auch Service

FRIEDRICHSHAFEN – Rolls-Royce liefert vierzehn der stärksten MTU-Dieselmotoren für insgesamt sieben neue Mehrzweck-Hochseepatrouillenschiffe der italienischen Marine (Marina Militare). Gebaut werden die Schiffe der PPA-Klasse (Italienisch: Pattugliatori Polivalenti d’Altura, Mehrzweck-Hochseepatrouillenschiff) von Fincantieri, einem der größten Schiffbauunternehmen weltweit. Die Mehrzweck-Patrouillenschiffe sind Teil des Erneuerungsplans der italienischen Marine. Die MTU-Motoren des Typs 20V 8000 M91L leisten jeweils 10.000 Kilowatt und sollen ab 2017 ausgeliefert werden. Erstmals werden damit MTU-Motoren in neu konstruierten Überwasserschiffen der italienischen Marine eingesetzt. MTU wird auch den Service der Motoren übernehmen. Die Marke MTU ist Teil von Rolls-Royce Power Systems.

Knut Müller, Leiter des Marine- und Behördengeschäftes bei MTU, sagte: „Wir freuen uns, unsere stärksten MTU-Motoren an Fincantieri, eines der wichtigsten Unternehmen der Schiffsbauindustrie, für dieses Prestigeprojekt der italienischen Marine zu liefern. Der Auftrag zeigt einmal mehr, dass die Motoren der Baureihe 8000 mit ihrer hohen Leistungsdichte, niedrigen Emissionen und vielfach bewiesenen Wirtschaftlichkeit die Maßstäbe in diesem Segment setzen.“ Die Motoren der Baureihe 8000 sind die meistverkauften Motoren in ihrer Leistungsklasse für den Antrieb von militärischen Schiffen.

Die Schiffe der PPA-Klasse sollen zukünftig das Rückgrat der italienischen Marine bilden und Patrouillenboote, Korvetten und Fregatten ersetzen. Dank ihrer neuartigen Konstruktion mit verschiedenen Modulen können die Schiffe eine große Bandbreite von Aufgaben übernehmen. Dazu gehören neben traditionellen militärischen Aufgaben auch humanitäre Einsätze, für die die Schiffe mit Krankenhaus-Containern ausgerüstet werden und Elektrizität und Trinkwasser für Menschen in Not auch an Land zur Verfügung stellen können.

Die Antriebsanlage der Schiffe umfasst je zwei MTU-Dieselmotoren, welche die Schiffe im Dieselmodus auf über 24 Knoten beschleunigen können. Das erste neue Mehrzweck-Patrouillenschiff soll 2021 ausgeliefert werden, sechs weitere sollen bis 2026 folgen. Das Beschaffungsprogramm enthält die Option auf die Bestellung von drei weiteren PPA-Schiffen.

Das Projekt wird im Rahmen des italienischen Marine-Gesetzes verwirklicht, in dem die italienische Regierung insgesamt 5,4 Milliarden Euro für die Modernisierung der italienischen Flotte zur Verfügung stellt. Ebenfalls als Teil dieser Investition in Auftrag gegeben wurde der Bau eines amphibischen Mehrzweck-Landungsschiffs (Landing Helicopter Deck, LHD), für dessen Antrieb Rolls-Royce zwei Gasturbinen des Typs MT 30 liefern wird.

Die italienische Marine vertraut seit vielen Jahren auf MTU-Motoren. Die dieselelektrisch angetriebenen U-Boote des Typs U-212A, entworfen von Thyssen Krupp Marine Systems und gebaut von Fincantieri, sind ebenso mit MTU-Motoren ausgerüstet wie das in den 1930er-Jahren ebenfalls von der Fincantieri-Gruppe gebaute Schulschiff der italienischen Marine, der Dreimaster „Amerigo Vespucci“.

Das MTU-Produktportfolio für die Behördenschifffahrt umfasst Motoren mit einer Leistung von 269 bis 10.000 Kilowatt. Als Systemanbieter kann MTU auch komplette Antriebslösungen inklusive Schiffsautomation entwickeln und liefern.

www.rrpowersystems.com

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Doppel-Kiellegung für die Seenotretter in Rostock

Tamsen Maritim baut neue Schiffe für Freiwilligen-Stationen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger

Zwei neue Seenotrettungsboote für Freiwilligen-Stationen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sind am Donnerstag, 27. Oktober 2016, in Rostock auf Kiel gelegt worden. Die Spezialschiffe entstehen auf der Werft Tamsen Maritim. Sie sollen im Herbst 2017 und Anfang 2018 abgeliefert werden. Die kleinen, aber sehr leistungsstarken Einheiten sind Teil eines umfangreichen Neubauprogramms, mit dem sich die Seenotretter auf die Herausforderungen der nächsten Jahre einstellen. Sie ersetzen Vorgänger, die mehr als 25 Jahre im Einsatz waren.

Im Jubiläumsjahr der DGzRS 2015 hatte Tamsen Maritim den ersten Neubau der Seenotretter auf einer Werft in Mecklenburg-Vorpommern nach der Wiedervereinigung abgeliefert. Das 10,1 Meter lange Seenotrettungsboot wurde am 150. Geburtstag der DGzRS auf dem Bremer Marktplatz getauft. Drei weitere Schiffe des gleichen Typs mit den internen Bezeichnungen SRB 69, SRB 70 und SRB 71 hat die DGzRS in diesem Jahr bei Tamsen Maritim in Auftrag gegeben. Zunächst zwei von ihnen wurden nun auf Kiel gelegt.

Einer Schiffbautradition folgend wird jeweils eine Münze an Bord jeden Einsatz mitfahren. Verena Krämer, freiwillige Seenotretterin auf dem Warnemünder Seenotrettungskreuzer ARKONA, legte die mecklenburg-vorpommersche Zwei-Euro-Münze mit dem Motiv des Schweriner Schlosses in eine Sektion des Neubaus SRB 69 ein. Mehr als 800 Seenotretter der DGzRS sind auf Nord- und Ostsee ehrenamtlich im Einsatz. Die neuen Seenotrettungsboote werden von reinen Freiwilligen-Besatzungen gefahren. Über ihre Stationierung hat die DGzRS noch nicht letztgültig entschieden.

Für das Schwesterschiff SRB 70 übernahmen diese ehrenvolle Aufgabe „Mariken“ und „Vormann Jantzen“ alias Marita Bojarra und Gernot Schumann. Das beliebte Warnemünder Original, selbst ehrenamtliche Mitarbeiterin der Seenotretter an Land, und der Darsteller des weithin bekannten Warnemünder Lotsenkommandeurs und Seenotretters Stephan Jantzen (1827-1913) engagieren sich seit langem auf ihre Weise für die Seenotretter.

Die beiden Münzen sollen Schiffsführung und Besatzung Sicherheit, Glück und Gesundheit verheißen. Gleiches gilt für die Schiffbauer der Werft. Während in früheren Zeiten in der gesamten Bauzeit ein Geldstück unter dem Kiel auf dem Boden der Schiffbauhalle lag und im Laufe der Bauzeit durch ansteigendes Gewicht regelrecht plattgedrückt wurde, finden bei der modernen Bauweise „kieloben“ die Münzen ihren Platz jeweils in einer speziellen Öffnung in der Bausektion.

Zweckgebundene Erbschaften ermöglichen Neubauten

Durchschnittlich 30 Jahre sind die Rettungseinheiten der DGzRS im harten Einsatz auf Nord- und Ostsee. Rein rechnerisch ergibt sich daraus der Bedarf, jährlich durchschnittlich zwei neue in Dienst zu stellen. Vor mehr als 25 Jahren jedoch standen die Seenotretter vor einer historischen Aufgabe: Nach der Wiedervereinigung galt es, die veraltete Technik in Mecklenburg-Vorpommern schnell zu modernisieren. Dies gelang innerhalb von nur vier Jahren, nicht zuletzt dank großartiger Unterstützung der treuen Förderer der Seenotretter.

Zwischen 1990 und 1994 hat die DGzRS 24 Neubauten in Dienst gestellt. Spätestens Anfang des kommenden Jahrzehnts müssen sie ersetzt werden. „Zweckgebundene Erbschaften versetzen uns in die Lage, für einige dieser Boote schon jetzt moderne Nachfolger zu bauen. Dafür sind wir sehr dankbar. Die beiden neuen Seenotrettungsboote, die heute auf Kiel gelegt wurden, gehören dazu. Sie erhalten Namen nach den Wünschen ihrer Spender“, erläutert DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stadeler.

Modifizierte Nachbauten der bewährten 9,5-/10,1-Meter-Klasse

Die Neubauten werden modifizierte Nachbauten der bewährten 9,5-/10,1-Meter-Klasse  der DGzRS. Bereits 20 Einheiten dieser Klasse haben sich in zahlreichen Einsätzen auch unter extremen Bedingungen zur Zufriedenheit der Besatzungen in allen Revieren hervorragend bewährt.

Die Eckdaten der neuen Seenotrettungsboote:

Länge über Alles: 10,1 Meter • Breite über Alles: 3,61 Meter • Tiefgang: 0,96 Meter
Verdrängung: 7 Tonnen • Geschwindigkeit: 18 Knoten (ca. 33 km/h) • Besatzung: Freiwillige
Antrieb: ein Propeller, 380 PS

Hohe Seetüchtigkeit, umfangreiche Ausrüstung

Wie alle Einheiten der DGzRS werden die neuen Seenotrettungsboote als Selbstaufrichter konstruiert und vollständig aus Aluminium im bewährten Netzspantensystem gebaut. Der Bootstyp zeichnet sich durch hohe Seetüchtigkeit aus. In Grundsee und Brandung besitzt er gute See-Eigenschaften, manövriert einwandfrei, übersteht heftige Grundstöße und ist in der Lage, dank des rundumlaufenden Fendersystems auch bei höheren Fahrtstufen und unter erschwerten Bedingungen bei Havaristen längsseits zu gehen. Für Einsätze unter schwierigsten Bedingungen sind bei der Konstruktion umfassende Sicherheitskriterien berücksichtigt worden. Die Boote werden mit modernster Navigationstechnik, leistungsstarken Schlepp- und Lenzgeschirren sowie einer umfangreichen Ausrüstung zur medizinischen Erstversorgung ausgestattet. Drei weitere 10,1-Meter-Seenotrettungsboote sind bei der Werft Fr. Fassmer in Berne an der Unterweser im Bau beziehungsweise in Auftrag gegeben. Der Bau aller neuen Rettungseinheiten der Seenotretter ist im Internet zu verfolgen: www.seenotretter.de/werfttagebuch.

Inhaltsverzeichnis / Industrie-News
Klarer Kurs auf Wachstum: MV WERFTEN startet größte Job-Offensive

Mittelfristig wird die Zahl der Beschäftigten auf 3.100 mehr als verdoppelt. Gesucht werden vor allem Mitarbeiter für die Bereiche Projektierung, Konstruktion, Planung, Projektmanagement und Einkauf.

Wismar, 2. November 2016. Auf einer Informationsveranstaltung der Werftengruppe in Wismar gaben Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe und MV-WERFTEN-Geschäftsführer Jarmo Laakso heute den Startschuss für gleich zwei Recruiting-Kampagnen: die größte Job-Offensive Mecklenburg-Vorpommerns „250 neue Kolleginnen und Kollegen in 6 Monaten“ und die Azubi-Offensive „90 Azubis zum 01.09.2017“.

Gesucht werden in den nächsten Monaten vor allem Konstrukteure, Projektanten, Entwicklungsingenieure und Einkäufer. „Erstklassige Produkte sind das Ergebnis erstklassiger Mitarbeiter“, so Personalleiter Björn Cleven. „Wir bieten unseren Beschäftigten an allen drei Standorten langfristige Perspektiven, verantwortungsvolle Aufgaben und berufliche Entwicklungschancen. Unser Fokus liegt nicht nur auf der Rekrutierung, sondern auch auf der Mitarbeiterbindung.“

Auch die Ausbildung im eigenen Haus wird weiter verstärkt: So werden zum Start des neuen Ausbildungsjahres am 1. September 2017 90 Azubis in den  Berufen Konstruktions-, Anlagen- und Fertigungsmechaniker, Industrieelektriker und Mechatroniker sowie Dualstudenten der Fachrichtung Maschinenbau eingestellt.

Gegenwärtig sind bei MV WERFTEN rund 1.500 Angestellte beschäftigt. Allein in den nächsten sechs Monaten plant die Gruppe rund 450 Neueinstellungen, davon bis zu 200 in der neugegründeten Kabinenfertigung, dem Tochterunternehmen MV WERFTEN Fertigmodule GmbH. Mittelfristig erfordern die aktuellen Neubauaufträge einen Personalaufbau auf ca. 3.100 Mitarbeiter. Im Auftragsbuch der Werftengruppe stehen Flusskreuzfahrtschiffe, Expeditions-Megayachten und Hochseekreuzfahrtschiffe – darunter die größten Kreuzfahrtschiffe, die jemals in Europa gebaut wurden. Derzeit investiert das Unternehmen im dreistelligen Millionenbereich in die Standorte, Anlagen und Mitarbeiterqualifizierung.

Interessierte können sich unter www.mv-werften.com informieren und bewerben.

Über MV Werften

Die drei Werften in Wismar, Rostock und Stralsund gehören zu den größten und modernsten Schiffbaubetrieben Europas. Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Wismar verfügt an allen Standorten über direkten Ostseezugang, wetterunabhängige Fertigungsanlagen sowie eine effiziente Logistikinfrastruktur – und vereint so innovative High-Tech-Produktion mit umfassender Schiffbau-Expertise.

In ihrer jeweils 70-jährigen Geschichte haben die Werften insgesamt rund 2.500 Schiffsneubauten konstruiert, gefertigt und ausgerüstet, darunter Kreuzfahrtschiffe für AIDA, RoPax-Fähren für Stena Line und Flusskreuzfahrtschiffe für Premicon. Heute hat sich das Unternehmen auf die Entwicklung und den Bau von luxuriösen Kreuzfahrt-, Flusskreuzfahrtschiffen und Megayachten spezialisiert. MV WERFTEN investiert kontinuierlich in neue Technologien, Anlagen und Mitarbeiterqualifizierung, um eine ausgezeichnete Qualität „made in MV“ zu gewährleisten.

Inhaltsverzeichnis / Industrie-News
MV WERFTEN investiert 13 Millionen Euro in eigene Kabinenfertigung in Wismar

Mit der Gründung von MV WERFTEN Fertigmodule GmbH setzt die Werftengruppe ihr umfassendes Investitionsprogramm fort. Bis zu 200 neue Arbeitsplätze werden geschaffen.

Wismar, 2. November 2016 | MV WERFTEN Fertigmodule GmbH, ein Unternehmen der MV WERFTEN Gruppe, hat heute offiziell ihre Fabrik zur Kabinenproduktion übernommen.

Auf einer Gesamtfläche von 22.000 Quadratmetern werden zukünftig Fertigkabinen für Kreuzfahrtschiffe entstehen. Das Werk verfügt über 8.700 Quadratmeter Produktions- und mehr als 4.000 Quadratmeter Lagerfläche. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe der Wismarer Werft und verfügt durch die direkte Lage an der Autobahn A20 über eine optimale Anbindung zu den beiden anderen Werftstandorten Rostock und Stralsund.

Zusätzlich zum Kaufpreis wird MV WERFTEN einen Millionenbetrag in den Umbau und die Modernisierung der Fabrik investieren. Das Gesamtinvestitionsvolumen in die Kabinenfertigung beträgt 13 Millionen Euro. Bis zu 200 neue Jobs werden geschaffen.

„Die Gründung einer eigenen Kabinenfabrik ist ein wichtiger strategischer und auch logischer Schritt. Große Kreuzfahrtschiffe können nur mit Fertigkabinen kosten- und zeiteffizient gebaut werden“, so Jarmo Laakso, Geschäftsführer der MV WERFTEN Gruppe. „Die Kabinen von MV WERFTEN Fertigmodule werden auf höchstem qualitativen und technischen Niveau und zu wettbewerbsfähigen Preisen gefertigt.“

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe sagte: „Mit der Gründung einer eigenen Fertigungsstätte für Schiffskabinen und den daraus folgenden Investitionen setzt das Unternehmen ein deutliches Bekenntnis für den Standort. Durch das gesamte Engagement der Genting-Gruppe in Wismar, Rostock und Stralsund wird die maritime Wirtschaft in ganz Mecklenburg-Vorpommern deutlich gestärkt. Es werden hunderte Arbeitsplätze im Land gesichert und zusätzlich entstehen neue Jobs.“

„Unsere Investitionen in Höhe von 13 Millionen Euro umfassen das Betriebsgelände inklusive einer hochmodernen Produktionslinie, den Bau eines 3.500 Quadratmeter großen Lagers für bis zu 280 fertige Kabinen sowie die Einführung neuer Technologien, etwa der Radio Frequency Identification (RFID) im Warenlager“, berichtet Volker Asmus, Geschäftsführer der MV WERFTEN Fertigmodule GmbH. „Wir werden durch unsere Effizienz neue Maßstäbe bei der Kabinenproduktion setzen. Bereits Mitte 2017 werden wir die ersten Kabinen abliefern.“

Wismars Bürgermeister Thomas Beyer begrüßt die Investition von MV WERFTEN und die Ansiedlung des Werks in der Hansestadt: „Die Ansiedlung der Kabinenfertigung schafft nicht nur eine hohe Zahl von Jobs in unserer Stadt, sondern stärkt auch ihren industriellen Kern. Dies ist eine großartige Gelegenheit für Wismar und die gesamte Region ihr maritimes Know-how zu beweisen und ihre Position im internationalen Schiffbaumarkt auszubauen. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit und werden MV WERFTEN nach besten Kräften unterstützen.“

Die Gründung von MV WERFTEN Fertigmodule GmbH ist Teil eines umfassenden Investitionsprogramms der Werftengruppe. Insgesamt werden über 160 Millionen Euro an den drei Standorten investiert, um die Gruppe zu einem der effizientesten Passagierschiffbaubetriebe der Welt zu machen. Erst im September verkündete die Werftengruppe Investitionen in Höhe von 75 Millionen Euro in Rostock, u. a. in eine hochmoderne Laser-Hybrid-Schweißanlage.

 

Inhaltsverzeichnis / Industrie-News
Neptun Werft baut vier schwimmende Stadtwerke pro Jahr

 Millioneninvestition in neue Produktionshalle  

Rostock, 31. Oktober 2016 – Die NEPTUN WERFT in Warnemünde ist erfolgreich und investiert in die Zukunft. Nach mehr als 60 Flusskreuzfahrtschiffen sowie anderen Spezialschiffen beginnt eine neue Ära, die eine neue Fertigungsanlage am Standort in Warnemünde erfordert.

Im Verbund der drei Werften Meyer Papenburg, Meyer Turku und Neptun Werft entstehen in der bis 2024 mehr als 21 Kreuzfahrtschiffe. Die größten Schiffe werden ca. 209.000 BRZ groß sein. Die Rostocker Werft konzentriert sich zukünftig darauf, die hochkomplexen „Kraftwerke an Bord“ für die riesigen Kreuzfahrtschiffe zu bauen. Jedes Kreuzfahrtschiff hat seine eigene Stadtwerke an Bord. Es liefert die Energie für den Antrieb des Schiffes aber auch für die komplette elektrische Versorgung des gesamten Hotelbereiches, der Küchen, der öffentlichen Räume, Klimaanlage etc. Pro Schiff beläuft sich die installierte Leistung dieser Schiffsgrößen leicht auf ca. 60.000 – 80.000 kW. Das ist mehr als die doppelte Leistung des Heizkraftwerkes in Schwerin.

Von diesen schwimmenden Maschinenraum Modulen die 140 Meter lang, 38-46 Meter breit und 16Meter hoch sind, wird die NEPTUN WERFT zukünftig vier pro Jahr bauen einschließlich der LNG Tanks. Die dann schlüsselfertig nach Papenburg und Turku geliefert werden.

Der neue Hallenkomplex, der jetzt in Warnemünde entsteht, ist speziell für den Bau dieser komplexen Schwimmteile ausgelegt. Die Halle wird ca. 140 Meter lang, 60 Meter breit und ca. 45 Meter hoch sein. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Die Anlage soll bereits 2018 betriebsbereit sein.

„Mit dieser Investition werden wir die Wettbewerbsfähigkeit aller drei Standorte weiter steigern. Unser Auftragsbuch ist riesig und die neuen Schiffe ebenso. Somit übernimmt die Neptun Werft als Systemlieferant eine wichtige Rolle beim Bau von hochkomplexer Kreuzfahrtschiffen, so Bernard Meyer, Geschäftsführer der NEPTUN WERFT. Der Leistungsumfang, den die Werft zukünftig liefert, wird deutlich steigen und die Zahl der Arbeitsplätze ebenfalls.

Die Neptun Werft hat dieses anspruchsvolle Kompetenzfeld aufgebaut und wird damit zum Systemführer für den Bau dieser „Herzstücke“ der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt. Nicht nur die Dimensionen haben sich dramatisch weiter entwickelt auch die Technologie. Bedingt dadurch, dass die neuen Kreuzfahrtschiffe zukünftig noch umweltfreundlicher mit LNG (Flüssiggas) und Brennstoffzellentechnologie betrieben werden, wird der technologische Anspruch der Arbeitsplätze auf der Neptun Werft weiter höchsten Ansprüchen gerecht.

Wie schon beim Bau der Flusskreuzfahrtschiffe will die Werft durch ausgefeilte Produktionsprozesse Serieneffekte beim Bau der großen, schwimmfähigen Maschinenraum-Module erreichen. „Wir wollen unsere Produktivität um mindestens 25%  steigern. Insgesamt entspricht der Bau dieser vier maschinenbaulichen Großkomponenten jährlich dem Bau von 12 Flusskreuzfahrtschiffen pro Jahr“, so Geschäftsführer Raimon Strunck.

www.neptunwerft.de

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Hochrangige Delegation aus China zu Gast bei GERMAN NAVAL YARDS Kiel

Im Oktober konnte der Geschäftsführer der GERMAN NAVAL YARDS, Holger Kahl, hochrangige Gäste aus China auf der Werft in Kiel begrüßen. Angeführt wurde die 9-köpfige Delegation aus der Provinz  Zhejiang von Herrn Xia Baolong, dem Parteisekretär und damit einem der führenden Repräsentanten der ca. 50 Mio. Einwohner zählenden Provinz am Ostchinesischen Meer.

„Schiffbau verbindet und baut Brücken“, kommentiert Holger Kahl die Vermutung des Parteisekretärs, dass wohl bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts – lange bevor die Partnerschaft zwischen der chinesischen Provinz und dem Land  Schleswig-Holstein etabliert wurde – in Kiel gebaute Schiffe an die kaiserlich chinesische Flotte geliefert wurden.

Die Gäste waren sichtlich beeindruckt von den Anlagen der Werft und konnten sehen, dass in Kiel eine einzigartige Deutsche Ingenieurs- und Handwerkskunst auf höchstem Niveau fortgeführt wird.

Abgeschlossen wurde der vom stellvertretenden Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Schleswig-Holstein, Herrn Kurt-Christoph von Knobelsdorff, begleitete Besuch mit dem obligatorischen Eintrag in das Gästebuch von GERMAN NAVAL YARDS Kiel in der „Sky-Lounge“. In rund 100 m Höhe bietet dieser Raum auf dem 900 t Portalkran den besten Blick auf die Landeshauptstadt, die Werft selbst sowie die an den Piers liegenden Schiffs-Neubauten.

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Bundesweit einmalig: Engagement für benachteiligte junge Menschen

Kooperative Weiterbildung zur Fachkraft für Metalltechnik - Konzept zur Qualifizierung von Flüchtlingen

Papenburg, 6. Oktober 2016 - Die MEYER WERFT, der Landkreis Emsland (Jobcenter) und die Johannesburg in Surwold bilden ab Oktober acht junge Menschen im Rahmen einer kooperativen Weiterbildung zur Fachkraft für Metalltechnik aus.

Eine entsprechende Vereinbarung wurde heute in Papenburg unterzeichnet.

Das Ziel dieser auf 24 Monate angelegten Weiterbildungsmaßnahme ist es, jungen Menschen, die auf dem regulären Ausbildungsmarkt aufgrund unterschiedlicher Formen der Benachteiligungen kaum Chancen haben, eine Perspektive zu geben. Dazu gehören in diesem Fall auch junge Flüchtlinge. Ausgeschrieben wird diese Weiterbildung vom Landkreis Emsland (Jobcenter) und umgesetzt durch die MEYER WERFT und die Johannesburg GmbH. Mit diesem hier in der Region erstmalig stattfindenden Modellversuch, der von der IHK Emden und Papenburg unterstützt wird, soll die Integration junger Menschen auf dem Ausbildungsmarkt und späteren Arbeitsmarkt nachhaltig gefördert werden.

In den ersten zwölf Monaten, die das Jobcenter Emsland finanziert, werden die Teilnehmer in den Werkstätten der Johannesburg GmbH in ihrer Ausbildungsfähigkeit gefördert und ausgebildet. Im zweiten Jahr der Weiterbildung wechseln die Teilnehmer in eine betriebliche Phase zur MEYER WERFT. Die Werft übernimmt die fachpraktische Ausbildung sowie die weitere Finanzierung der Maßnahme. Neben der fachpraktischen und fachtheoretischen Ausbildung werden die Teilnehmer sozialpädagogisch begleitet, um sie in ihrer Persönlichkeit und Handlungsfähigkeit zu stärken. Eine Fachkraft steht ihnen für individuelle Fragen und Hilfestellungen über die gesamte Laufzeit zur Verfügung. In der zweiten Hälfte der Ausbildung werden die Teilnehmenden von beiden Ausbildungspartnern schrittweise auf den erfolgreichen Abschluss vorbereitet. Die MEYER WERFT bietet den jungen Menschen nach erfolgreichem Abschluss die Option, ihre berufliche Laufbahn vor Ort weiterzuführen.

„Dieser kooperative Weg der außerbetrieblichen und betrieblichen Ausbildung sichert den Auszubildenden einen positiven Weiterbildungsverlauf und eröffnet ihnen für die Zukunft einen erfolgreichen Berufsweg“, sagt Geschäftsführer Lambert Kruse.

„Ideen und Projekte dieser Art – lebensnah und praxisorientiert – tragen dazu bei, Benachteiligungen zu überwinden und jedem Menschen einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen“, betont auch Erster Kreisrat Martin Gerenkamp. Er hob besonders hervor, dass es sich bei diesem bislang einmaligen Projekt um eine Initiative mit Modellcharakter handele und dankte der MEYER WERFT für ihre Bereitschaft, mitzuwirken. Bei erfolgreichem Verlauf soll dieses Konzept ab 2017 auch auf andere Berufe mit Bewerber-/Fachkräftemangel und auf andere Zielgruppen ausgeweitet werden, kündigt Gerenkamp an.

www.meyerwerft.de

 

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Bundeskartellamt genehmigt Blohm+Voss-Übernahme

"Wichtiger Schritt zur künftigen Zusammenarbeit"

Das Bundeskartellamt hat am vergangenen Freitag die Übernahme der Blohm+Voss GmbH durch die Lürssen Maritime Beteiligungen GmbH & Co. KG genehmigt. Mit der Akquisition der Hamburger Schiffswerft beabsichtigt das Bremer Familienunternehmen, insbesondere das Angebot für Reparaturen und Refits von Yachten, Marine- und kommerziellen Schiffen zu verstärken sowie das Neubaugeschäft von Marineschiffen innerhalb der Unternehmensgruppe Lürssen abzurunden. In den kommenden Wochen sollen erste Schritte zur Intensivierung der Zusammenarbeit eingeleitet werden.

"Mit der Entscheidung des Bundeskartellamtes sind wir unserem Ziel, uns gemeinsam mit Blohm+Voss den künftigen Herausforderungen in einem schwierigen Marktumfeld zu stellen, einen bedeutenden Schritt näher gekommen", sagt Peter Lürßen, Geschäftsführender Gesellschafter der Lürssen Maritime Beteiligungen GmbH & Co. KG. "Wir haben nun erstmals die Möglichkeit, uns einen umfassenden Einblick in die vorhandenden Werftstrukturen zu verschaffen und erste Schritte für die künftige Zusammenarbeit einleiten zu können. Dabei werden wir prüfen, wie wir die individuellen Eigenschaften der Werft effizient nutzen, die bisherige Balance zwischen unseren Standorten auch in Zukunft sicherstellen und die für uns Schiffbauer insgesamt schwierigen Zeiten angemessen und im Schulterschluss meistern können."

Vor dem Hintergrund der bislang nicht erteilten Kartellamtsgenehmigung war es dem neuen Eigentümer nicht möglich, detaillierte Informationen zu den betriebsinternen Organisationsstrukturen und Prozessabläufen einzusehen und zu prüfen.

"Wir werden die kommenden Wochen intensiv dazu nutzen, um uns vor Ort und im Austausch mit den neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein konkretes Bild zu machen und auf dieser Grundlage erste Maßnahmen zur Anbindung der Hamburger Werft an unsere Unternehmensgruppe zu erarbeiten und schrittweise umzusetzen", erklärt Dr. Klaus Borgschulte, Geschäftsführer Technik der Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG.

Nach der offiziellen Genehmigung durch das Bundeskartellamt folgt nun die formale Eigentumsübertragung mit dem bisherigen Eigentümer, den Fonds des britischen Private-Equity-Investors Star Capital Partners. Die Kaufeinigung erfolgte bereits Ende September dieses Jahres.

"Mit Blohm+Voss übernehmen wir eine Werft, die über vielseitig einsetzbare Fazilitäten an einem strategisch günstigen Standort verfügt. Diese wollen wir in Zukunft nutzen, um unser aktuelles Angebot an Reparatur- und Refit-Leistungen abzurunden und unseren Kunden noch bessere Servicebedingungen anbieten zu können", erklärt Peter Lürßen die Hintergründe der Übernahme. "Zusätzlich möchten wir die Kompetenzen und Erfahrungen der Werft und ihrer Mitarbeiter im Neubau komplexer Marineschiffe nutzen, um deren Fertigung am Hamburger Standort fortzuführen. Inwieweit wir den Standort zukünftig zur Fertigung von Yachten nutzen werden, wird vor allem von der Marktentwicklung abhängen und ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu beantworten."

Das 1875 gegründete Familienunternehmen Lürssen mit Sitz in Bremen-Vegesack ist spezialisiert auf die Konstruktion und Fertigung von Yachten ab 60 Metern Länge, Marineschiffen sowie Küstenwachbooten. Das zivile und militärische Neubaugeschäft wird flankiert durch umfangreiche Serviceangebote im After-Sales-Bereich, darunter Reparaturen, Refits, Instandsetzungen sowie weltweite Logistikdienstleistungen. Mit der Übernahme vereint die Unternehmensgruppe Lürssen nun sechs hochspezialisierte Werften mit rund 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in allen norddeutschen Küstenländern.

www.luerssen.de

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EU fördert Projekt für ganzheitliches Schiffs-Design

 Hochschule Bremen gehört mit der Fachrichtung Schiffbau und Meerestechnik zu den fünf Hochschul- und Universitätspartnern

Mit dem Auftaktreffen in Athen startete im September das neue europäischen Projekt HOLISHIP („HOLIstic optimisation of SHIP design and operation for life cycle“), an dem die Fachrichtung Schiffbau und Meerestechnik der Hochschule Bremen (HSB) als Projektpartner beteiligt ist. HOLISHIP wird durch die EU im Rahmen des Horizon 2020 Transport Programms mit 11,4 Millionen Euro gefördert und läuft über vier Jahre. Es wird koordiniert von der Hamburgischen Schiffbau-Versuchsanstalt.

Die HSB ist einer von fünf europäischen Hochschul- und Universitätspartnern im HOLISHIP-Verbund, dem insgesamt 39 Partnerorganisationen angehören – darunter führende europäische Werften, Reedereien, Ingenieurbüros, Klassifikationsgesellschaften, Softwareanbieter, Forschungseinrichtungen.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Erprobung von Werkzeugen für ein ganzheitliches Schiffsdesign. Viele Parameter, die bereits in einer sehr frühen Phase des Entwurfs festgelegt werden, wirken sich auf die gesamte Lebensdauer eines Schiffes oder einer Offshore-Plattform aus, bestimmen also über viele Jahre hinweg Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit.

Bei den in Europa gebauten Spezialschiffen und Offshore Strukturen handelt es sich um äußerst komplexe Systeme. Sie werden einzeln oder in kleinsten Stückzahlen gefertigt, und die Entwicklungszeiten sind im Vergleich zu anderen Branchen extrem kurz. Umfangreiche Marktstudien und -erprobungen - wie etwa bei der Einführung einer neuen Automobilserie üblich - lassen sich im Rahmen eines Schiffsentwurfs nicht durchführen.

Im Rahmen des Projektes HOLISHIP sollen nun Entwurfswerkzeuge erarbeitet werden, die die Entwicklung und das Design von hochkomplexen Schiffen beschleunigen und optimieren sollen. Dazu werden die verschiedenen Aspekte des gesamten Lebenszyklus eines Schiffes betrachtet und analysiert, so dass sie bereits im frühen Design berücksichtigt werden können. In unterschiedlichen Arbeitspaketen werden Werkzeuge zur Analyse von Entwurfsanforderungen, Hydrodynamik, Struktur, Bord-Systemen, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit entwickelt.

Diese Werkzeuge werden auf eine Vielzahl von Anwendungsbeispielen (Application Cases) zugeschnitten und in eine Design-Plattform integriert. Es werden Plattformen für unterschiedliche Design-Tiefen, wie sie in der Entwicklungsphase von Schiffen und meerestechnischen Strukturen durchlaufen werden, erstellt. Diese Plattformen werden es dem Schiffsdesigner ermöglichen, in kürzester Zeit anspruchsvolle Analysen zu unterschiedlichen Aspekten durchzuführen. Hierdurch wird auch eine Optimierung des Gesamtsystems unter wirtschaftlichen und bzw. oder Umweltgesichtspunkten bei Betrachtung der gesamten Lebensdauer bereits im frühen Entwurf möglich.

Die Designplattformen werden auf dem Programm CAESES® der Potsdamer Firma Friendship Systems basieren. Friendship Systems leitet das zentrale Arbeitspaket "Integration of Methods and Tools, Software Platforms". In diesem Arbeitspaket liegt auch das wesentliche Aufgabengebiet der Hochschule Bremen innerhalb von Holiship. Sie ist hier für die Integration im Bereich Konzept-Design verantwortlich.


Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Forschungsprojektes HOLISHIP sind die neun sog. "Application Cases", Anwendungsbeispiele, mit deren Hilfe die entwickelten Werkzeuge unter Leitung von europäischen Werften und Systemherstellern getestet und auf Praxistauglichkeit erprobt werden. Hier wird die HSB unter anderem am Design von Kreuzfahrtschiffen, RoPax-Fähren und Doppelendfähren mitwirken.

„Wir erwarten, dass das Projekt HOLISHIP den Design-Prozess von Schiffen und meerestechnischen Strukturen zukünftig deutlich beschleunigen und verbessern wird und damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Schiffen und Strukturen mit gesteigerter Effizienz und reduzierten Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus leistet“, so die Einschätzung von Prof. Dr.-Ing. Andreas Kraus, der die HSB mit seinen Kollegen der Fachrichtung Schiffbau und Meerestechnik in dem Verbundprojekt vertritt.

This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 689074.

Weitere Informationen: andreas.kraus@hs-bremen.de.

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GeMaX Mitglieder November 2016