530 Mio. € für den maritimen Null Emissionen Transport bis 2050

Mittwoch, 23. Juni 2021 - 15:15

Hamburg 23.06.2021: Die Europäische Kommission und die Waterborne Technology Platform (WTP) haben heute einen wichtigen Schritt zur Umsetzung einer emissionsfreien Schifffahrt getan und im Rahmen der European Research & Innovation Days ein Memorandum of Understanding (MoU) für eine gemeinsame Zero-Emission Waterborne Transport (ZEWT)-Partnerschaft unter Horizon Europe unterzeichnet.

Die Waterborne TP wurde 2005 als industrieorientierte Technologieplattform eingerichtet, um europaweit einen koordinierten Dialog zwischen den Interessenvertretern des wassergebundenen Verkehrs, d.h. Werften, Zulieferern, Klassifikationsgesellschaften, Reedern, Infrastruktur- und Dienstleistungsanbietern, Universitäten und Forschungsinstituten aus 18 Mitgliedsstaaten sowie den EU-Institutionen und der Mitgliedsstaaten zu ermöglichen.

Ziel der Partnerschaft ist es, bis 2030 emissionsfreie Lösungen für alle wichtigen Schiffstypen und maritimen Dienste zu ermöglichen und zu demonstrieren, wie ein emissionsfreier Transport auf dem Wasser bis 2050 realisiert werden kann. Gleichzeitig soll sie die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen maritimen Industrie stärken und den Eintritt in neue Märkte ermöglichen.

Der technische Geschäftsführer des VSM, Dr. Ralf Sören Marquardt, erläutert:

„Mit den zusätzlichen 530 Mio. € erhält die Partnerschaft die finanzielle Durchschlagskraft, um die F&E Bedarfe zur Lösung der Emissionsprobleme der Schifffahrt ganzheitlich und technologieoffen zu decken. Um die industrielle Kofinanzierung der Technologieentwickler dauerhaft zu sichern, wird jedoch langfristige Rechtssicherheit benötigt, damit Forschungsinvestitionen in klimaneutrale Antriebskonzepte mit e-Fuels und LNG weiterhin förderfähig und in Europa einsetzbar bleiben.“

Der VSM und seine Mitglieder sind seit langem intensive Nutzer und Antreiber der maritimen EU-Forschungsförderung und waren federführend in die Einwerbung der Partnerschaft eingebunden.

Hermann-Josef Mammes, Abteilungsleiter Forschung und Entwicklung bei der Meyer Werft und Vize-Chairman der Waterborne TP, resümiert:

„Zwei Jahre intensive Arbeit haben sich gelohnt! Ohne die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Industrie, deutschen Ministerien und dem Deutschen Maritimen Zentrum wäre der Gewinn einer maritimen Forschungspartnerschaft nicht möglich gewesen.“

Die Basis für die Partnerschaft bildet die von der WTP entwickelte Strategic Research and Innovation Agenda (SRIA), die Forschungspfade für sechs Aktivitätsfelder aufzeigt. Besonderer Wert wurde auf einen sektorübergreifenden Ansatz gelegt, der die Belange von Schiffstechnik, Schifffahrt und Häfen berücksichtigt und am Ende auch den Bau von Demonstratoren beinhaltet.

Damit möglichst viele europäische Fördergelder der deutschen maritimen Industrie zugutekommen können, bietet das seit 2020 in den VSM integrierte Center of Maritime Technologies (CMT) umfassende Beratung zu Forschungsthemen und Förderaufrufen an und unterstützt die Unternehmen sowohl bei der Bildung von Konsortien als auch bei der Antragerstellung.

Weitere Informationen www.waterborne.eu

Ansprechpartner beim VSM: Dr. Jonas Wagner (wagner@vsm.de)

Ansprechpartner beim CMT: Matthias Krause (krause@cmt-net.org)