VSM Verbandsnachrichten 4/2017
VSM Verbandsnachrichten 4/2017
Liebe Leserinnen und Leser,
haben wir in den zurückliegenden Wochen eine geopolitische Zeitenwende erlebt? Ein Bierzelt wurde zum Rahmen für eine Botschaft, die global große Wellen schlug, als die Bundeskanzlerin wohl gesetzte Aussagen zu der schwindenden Verlässlichkeit einiger internationaler Partner traf.
Wichtige Staatsgäste aus Indien und China in Berlin, die Staatsbesuche in Argentinien und Mexiko, der G20 Afrika Gipfel – sie bilden einen deutlichen Kontrapunkt zum neuen Protektionismus und Rückzug aus internationalen Abkommen der USA. Die Kommentarspalten der internationalen Presse nehmen dieses Engagement wohlwollend zur Kenntnis. Konstruktiv, lösungsorientiert und zuverlässig werden als die prägenden Eigenschaften Deutschlands wahrgenommen, Eigenschaften, für die auch unsere Produkte Made in Germany stehen.
Ob der Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen tatsächlich einen tiefen Rückschlag für die Weltgemeinschaft darstellt, wie vielfach zu lesen war, erscheint dagegen keinesfalls klar. Klimapolitik beinhaltet sehr langfristige Prozesse. Die vielfältigen Gegenreaktionen auch im eigenen Land zeigen, wie gespalten die USA in dieser Frage sind. Ein Rücktritt vom Austritt dürfte durchaus eine realistische Option bleiben.
Andere Entwicklungen, für die dieser Schritt stellvertretend steht, werden jedoch womöglich viel schwieriger zu revidieren sein, denn der geopolitische Rückzug der USA als Führungsmacht öffnet Räume für andere. Für China ist die Haltung der Trump Administration ein Geschenk des Himmels. Hübsch mit „One Road, One Belt“ umschrieben, wird dort ein langfristig angelegter Plan zum Ausbau des internationalen Einflusses verfolgt und erhält nun unverhofft enormen Rückenwind.
Und auch Europa könnte vielleicht gerade zum rechten Zeitpunkt in Form einer neuen Sinnstiftung profitieren. Das Argument der Friedensgemeinschaft für unseren ehemals so kriegerischen Kontinent überzeugt immer weniger Menschen. Stattdessen Krisen über Krisen und Zulauf für national-konservative Kräfte. Doch das Chaos in London und Washington scheint nun die Gegenreaktion in Europa zu beflügeln. Die überwältigende Mehrheit des einzigen Pro-Europa Präsidentschafts-kandidaten in Frankreich ist ein beeindruckender Beleg dafür. Präsident Macron brachte die europäische Position nach Trumps Klimaentscheidung auf den Punkt: „Let’s Make our Planet Great Again“. Dazu hat ja auch Schiffbau und Meerestechnik aus Deutschland einiges beizutragen!
Sicher, es gibt viele sehr berechtigte Gründe, die Zweifel an einer möglichen Führungsrolle Europas nähren, aber immerhin üben wir schon seit 50 Jahren gemeinsam zu guten Lösungen zu kommen. Das Plädoyer der Bundeskanzlerin „Wir Europäer müssen unser Schicksal wirklich in die eigene Hand nehmen!“ sollte sich auch die Industrie zu Eigen machen.
Wir fangen nächste Woche schon mal an: beim Jahrestreffen unseres europäischen Verbandes, gemeinsam mit vielen der führenden Persönlichkeiten unserer Branche…
Viel Spaß beim Lesen!
Dr. Reinhard Lüken
Hauptgeschäftsführer
Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V
Inhaltsverzeichnis
Aktuelles
Aufträge/Ablieferungen
Industrie-News
GeMaX
21. Juni 2017: AG "Förderrichtlinie/Green Shipping", Ort: VSM, Hamburg
29. Juni 2017 bis 30. Juni 2017: VSM AK Logistik, Ort: VSM, Hamburg
5. September 2017: VSM Akademie - Praxiswissen Zoll 2017: „Aktive Veredelung“ – Ein zollrechtliches Existenzrisiko, Ort: VSM, Hamburg
6./7. September 2017: VSM Ausschuss Personal, Meyer Werft, Papenburg
12. September 2017: 1st HANSACon Europe Shipbuilding Conference, Beginn: 10:00 Uhr - Ende: 16:00 Uhr, Ort: Internationales Maritimes Museum Hamburg
13. September 2017: 1st Buy Blue - European Maritime Community B2B, VSM/GeMaX-Speed dating event for the maritime industry - Boosting Inter-European procurement in the maritime value chain, organised by GeMaX/VSM, Ort: Internationales Maritimes Museum Hamburg
20. September 2017: Sitzung VSM Ausschuss Recht, Ort: Neue Jade Werft GmbH, Wilhelmshaven
Geschäftsanbahnungsreise Kanada 2017 vom 18. bis 22. September 2017: Gute Chancen für deutsche Unternehmen: Kanada will Marineflotte modernisieren und neue zivile Schiffe bauen.
Wir freuen uns, seit Mai 2017 drei neue Mitglieder begrüßen zu können.
Vielversprechende Gespräche über GeMaX mit den „Big Three“ anlässlich der Busan Financial Hub Convention on International Marine Finance in Korea
Im Juni 2017 fand in Busan die Busan Financial Hub Convention on International Marine Finance statt, zu der VSM-Hauptgeschäftsführer DR. REINHARD LÜKEN, als einer der Key Note Speaker beitrug. Neben den aktuellen Marktherausforderungen und Handelsthemen sprach er dabei insbesondere die großen Chancen im Zusammenhang mit der German Maritime Export Initiative (GeMaX) an. An der anschließenden Podiumsdiskussion nahm HOLGER APEL, Abteilungsleiter Maritime Industrie der KfW IPEX-Bank teil.
Im Vorfeld der Konferenz nutzten die GeMaX-Partner KfW IPEX-Bank und VSM am 31. Mai 2017 die Gelegenheit zu einer Sitzung mit den Einkaufsleitern der sog. Big Three (Samsung, DSME und Hyundai HI). Das Treffen wurde vom Financial Supervisory Service im Marine Finance Center in Busan organisiert und ermöglichte eine eingehende Diskussion über die Vorteile der GeMaX-Herangehensweise durch zulieferbasierte Finanzierungsangebote eine attraktive Kombination von Finanzierungskompetenz und exzellenten Zulieferprodukten aus Deutschland zu erzeugen.
Die drei Großunternehmen waren am GeMaX-Instrument sehr interessiert und signalisierten ihre Bereitschaft neue Wege zu finden, um über den Finanzierungshebel und die GeMaX-Makerslist ein möglichst großes deutsches Zulieferervolumen zu erreichen. In vielen Fällen zählen die GeMaX-Mitglieder bereits seit Jahren zu ihren Lieferanten, sei es durch direkte Importe aus Deutschland bzw. Europa oder indirekt über Tochterfirmen, Joint-Ventures und lokale Lizenznehmer. Man war sich einig, dass sich in der gegenwärtigen weltweiten Marktsituation durch bessere bestellerseitige Finanzierungsmöglichkeiten über GeMaX auch bessere Auftragsmöglichkeiten für die koreanischen Werften und somit auch gleichzeitig mehr Aufträge für die deutsche Zulieferindustrie generieren lassen.
Diesen ersten sehr konstruktiven Gesprächen soll nun möglichst bald erste Pilotprojekte folgen anhand derer mögliche Finanzierungsrahmen sowie deutsche Zuliefervolumina konkret abgeklärt und nach Möglichkeit eine GeMaX-Projektbeteiligung sichergestellt werden kann.
Die Exportinitiative GeMaX ist ein Zusammenschluss führender Unternehmen der deutschen Maritimen Industrie mit der Zielsetzung, den Export deutscher Zulieferer zu fördern. Dies geschieht durch die Bündelung von Exportvolumen für konkrete Schiffbau- oder Offshore-Projekte und deren Verknüpfung mit langfristiger Projektfinanzierung durch ein deutsches Bankinstitut. Der VSM übernahm als Vertreter der deutschen maritimen Industrie die Trägerschaft der Initiative. Weitere Informationen finden Sie unter www.german-maritime-export.de.
Die Bremer Lürssen Werft hat jetzt an ihrem Standort in Rendsburg eine neue Luxusyacht abgeliefert. Die 74 Meter lange AURORA verfügt über sechs Decks und bietet Platz für 16 Gäste, teilte das Unternehmen mit.
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Lürssen delivers 74-metre yacht Aurora on June 8, 2017
Name: Aurora - project Gatsby
Loa: 74,00 m / 242’8’’
Beam: 13,00 m / 42’6’’
Builder: Lürssen Yachts
Exterior Designer: Winch Design
Interior Designer: Winch Design
Lürssen is proud to announce the successful delivery of the 74-metre yacht Aurora on 8 June 2017. Aurora was built to exacting standards and offers an entirely bespoke design.
She successfully concluded her sea trials at the end of May in the Baltic Sea with ideal weather conditions for her premier. In mid-June, this world-class yacht will depart for her maiden voyage, heading to the Mediterranean where she will enjoy her very first season with her new owners.
The striking exterior and stunning interior design are both from the Winch Design team. Keeping in mind the owner’s desire to enjoy the yacht with family, the design includes many areas, which are intimate and personal. All her decks were built taking family spaces into consideration. Rich mahogany and stainless steel adorn the exterior profile, reflecting the romance of transatlantic liners and giving the yacht a timeless grace. Aurora has her own authentic charm; she is a modern interpretation of an old classic, with a number of innovative features such as a large portlight to the main staircase and custom, state-of-the-art exterior lighting across each deck. Numerous remarkable artworks can be found on the bridge deck, which also features an aft bar for entertaining.
Her interior is based on the early 1900s Art Deco era, taking inspiration from influential artists and designers from the time period. The interior is unique and particular, following the specific vision of the owner, who was heavily involved in the design process. The master suite is based on antique artworks and each guest cabin boasts individual characteristics. The full beam sky lounge is one of the most impressive and luxurious areas of the yacht.
“At Lürssen, we believe to build a yacht it is vital to work as a team, and to execute such a comprehensive project, an excellent team is necessary,” says Managing Partner, Peter Lürssen. In this case, the team consisted of Moran Yacht & Ship, the owner's project manager, the design team from Winch Design and, of course, the project team from Lürssen.
“The owner’s family happily enjoyed yachting for many years,” he explains. “After gaining so much experience, they had no doubts with whom to build their first bespoke yacht. We are happy that we have met the high expectations of the owner, both in terms of product quality and being able to deliver within budget and on time. We are looking forward to Aurora finding her place amongst her peers as a remarkable statement in large yacht construction, based on a strong design and expert engineering skills."
Vorbereitungen für weitere Großprojekte laufen im Hintergrund
Gleich vier Kreuzfahrtschiffe bestimmten in den vergangen Monaten das Geschehen bei der Lloyd Werft Bremerhaven GmbH und sorgten für eine gute Auslastung des traditionsreichen Unternehmens. Durch den bevorstehenden Kreuzfahrtsommer und die Verlegung der Schiffe nach Nordeuropa, nutzten die Reeder die Zeit, die schwimmenden Urlaubsinseln für die neue Saison fit zu machen.
Den Anfang machte bereits Ende März die "AIDAvita" des Rostocker Veranstalters AIDA Cruises, die erstmalig im großen Kaiserdock II der Werft für 10 Tage, vor dem Start des neuen so genannten Selection Programms, trockengestellt wurde.
Bei der Lloyd Werft Bremerhaven standen an dem im Jahr 2002 in Wismar erbauten 203 m langem Kreuzfahrtschiff neben turnusmäßigen Klasse- und Wartungsarbeiten in den technischen Bereichen auch zahlreiche Arbeiten in den öffentlichen Abteilungen des Schiffes an, die in vielen Bereichen in Eigenregie von AIDA Cruises neu gestaltet wurden. Hier stand das erfahrene Team der Lloyd Werft dem Reeder mit technischer Unterstützung zur Seite.
Während der Werftliegezeit erhielt das Schiff im Trockendock unter anderem einen neuen weißen Anstrich, wofür rund 9.000 Liter Farbe benötigt wurden. Die Bugstrahlruder und die beiden Antriebspropeller wurden genauso überprüft wie die seitlich im Rumpf befindlichen Stabilisatoren. Die Davits, das sind die Aufhängungen für die Tender- und Rettungsboote, wurden geprüft, während die Wartung der Rettungsboote bei der Fassmer Werft in Berne erfolgte.
Fast zeitgleich erfolgten im Schwimmdock III an dem 135,10 Meter langen Kreuzfahrtschiff "Minerva" allgemeine Wartungs- und Klassearbeiten. Das 1996 in Genua bei der Mariotti Werft erbaute Kreuzfahrtschiff mit einer Kapazität für 350 Passagiere in 198 Kabinen, das unter anderem auch schon unter dem Charternamen "Alexander von Humboldt" für Phoenix Seereisen verkehrte, ist nicht gänzlich unbekannt auf der Lloyd Werft. Dort wurden vor fünf Jahren ein zusätzlicher Aufbau mit einer Lounge installiert, neue Suiten eingebaut und an weiteren Außenkabinen Balkone angebaut. Zur Treibstoffeinsparung wurde seinerzeit auch eine von Rolls Royce konzipierte Promas-Anlage installiert, die den Strömungsfluss unter Wasser optimiert.
Ebenfalls ein bekanntes Gesicht bei der Werft ist das Expeditionskreuzfahrtschiff "National Geographic Explorer", das im April bereits zum fünften Mal eine Werftliegezeit in Bremerhaven absolvierte. Das 112 Meter lange Schiff der US-Reederei Lindblad Expeditions Inc. traf nach einer mehrwöchigen Anfahrt direkt aus der Antarktis für reguläre Wartungs- und Klassearbeiten in Bremerhaven ein, wobei die Arbeiten durch die Lloyd Werft – Mitarbeiter im Schwimmdock VI der benachbarten German Dry Docks (GDD) im Kaiserhafen 1 ausgeführt wurden.
Erbaut wurde das eisverstärkte Schiff 1982 als "Midnatsol" in Norwegen für die Hurtigruten-Reederei für den Einsatz auf der legendären Postschiffsroute zwischen Bergen und Nordnorwegen. Nach einem ersten größeren Umbau vor 29 Jahren in Bremerhaven erhielt das Schiff im Jahr 2007 in Göteborg beim Umbau zum Kreuzfahrtschiff unter anderem 69 Außen- und 12 Balkonkabinen für insgesamt 148 Passagiere. Heute erfolgt ein Einsatz des unter Bahamas-Flagge fahrenden Minikreuzfahrers in teils sehr entlegenen Regionen der Weltmeere.
Auch das Kreuzfahrtschiff "Hamburg" des deutschen Veranstalters Plantours Kreuzfahrten, Bremen, setzt sein Schiff abseits der üblichen Routen der großen Reedereien ein, dafür wurde der Veranstalter schon mehrfach prämiert. Direkt im Anschluss einer Westeuropa-Kreuzfahrt nahm das nur 144 Meter lange Kreuzfahrtschiff Kurs auf Bremerhaven. Nach dem Auschecken der rund 350 Kreuzfahrtgäste am Columbus Cruise Center am 26. April 2017 ging es für die "Hamburg" direkt ins Schwimmdock für Wartungs- und Klassearbeiten. Auch diese Arbeiten wurden aufgrund von Dockbelegungen durch die Spezialisten der Lloyd Werft im Schwimmdock V bei German Dry Docks durchgeführt.
Das im Jahr 1997 in Wismar als "C. Columbus" abgelieferte Kreuzfahrtschiff, das langjährig für Hapag- Lloyd Kreuzfahrten verkehrte, nahm nach der Werftliegezeit Kurs auf die Elbmetropole Hamburg, wo am Kreuzfahrt-Terminal der Hafencity am 10. Mai 2017 die nächste Kreuzfahrt startete.
Neue Großprojekte sorgen für zukünftige Auslastung der Werft
Die seit 2015 zur malaysischen Genting-Gruppe gehörende Werft hat sich mittlerweile auf den Neubau und Umbau von Yachten, spezielle Prototyp-Schiffen sowie den Umbau von Kreuzfahrtschiffen spezialisiert.
Das klassische Reparaturgeschäft an Frachtschiffen wird nicht mehr durchgeführt. Die Docks der Werft werden aber häufig von der benachbarten German Dry Docks für Arbeiten an anderen Schiffstypen genutzt.
"Mit unserem schlanken und schlagkräftigen Team sind wir für die anstehenden Projekte sehr gut aufgestellt", so die Lloyd Werft Geschäftsführung.
Hierzu gehört auch die erneute Dockzeit für das größte deutsche Forschungsschiff, die vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) betriebene "Polarstern". Bei der Werftliegezeit, die bis zum 24. Mai 2017 dauerte, handelte es sich mittlerweile um das 66. Mal, dass das 1982 erbaute Forschungsschiff von dem erfahrenen Team der Lloyd Werft im Trockendock überholt wurde.
Weiterhin laufen auf der Lloyd Werft die Vorbereitungen für die ab dem Spätsommer anstehenden Projekte. Neben einer zweiten großen Werftliegezeit für die "Polarstern" im Herbst, wird zudem ab Mitte September bis zum 20. Oktober 2017 das Kreuzfahrtschiff "Crystal Symphony" zu einem Umbau bei der Lloyd Werft erwartet.
Das 1995 in Finnland erbaute Fünf-Sterne-Schiff der ebenfalls zur Genting-Gruppe gehörenden amerikanischen Reederei Crystal Cruises wird eine Kreuzfahrt in Lissabon beenden. Auf der am 19. September 2017 in Lissabon startenden Überführungsfahrt nach Bremerhaven werden bereits die ersten Vorbereitungen für die anstehenden Arbeiten erfolgen.
Im Rahmen des vierwöchigen Umbaus erhält das Schiff nicht nur zwei neue Restaurants, auch die technischen Voraussetzungen für kostenloses WLAN an Bord werden geschaffen. Zudem werden einige Kabinen in luxuriöse Penthouse-Suiten umgebaut, so dass sich die Anzahl der Passagierkapazität auf 848 Gäste reduziert.
Zudem laufen bei der Werft die intensiven Vorbereitungen für ein Yacht - Neubauauftrag, das ab Jahresanfang 2018 im Schwimmdock III der Werft entstehen wird. Bis zur Ablieferung im Jahr 2020 sorgt dieser Neubau für einen nicht genannten Kunden für eine gute Auslastung der Werft.
Und zu guter Letzt, das Lloyd Werft - Design Center meldet eine dauerhafte Vollauslastung. Die ca. 70 Mitarbeiter im Lloyd Werft - Design Center sind nicht nur mit den Konstruktionsarbeiten für den Yachtneubauauftrag sehr gut beschäftigt. Weitere Aufträge für die Erstellung von umfangreichen Konstruktionsunterlagen für andere Yacht-Neubauprojekte und Spezialschiffe konnten gewonnen werden.
Die dänische Reederei DFDS hat ein zweites von zwei neuen RoRo-Frachtschiffen in Flensburg getauft. Die 210 Meter lange „Tulipa Seaways“ soll ab Herbst 2017 das DFDS-Liniennetz in der Nordsee stärken.
Die Indienststellung des zweiten Neubaus und Schwesterschiffs Gardenia Seaways auf der Route zwischen Rotterdam/Niederlande und Immingham/Großbritannien für Ende Juni 2017 geplant.
Mit der Taufe und dem Stapellauf der Tulipa Seaways am 9. Juni 2017 hat DFDS das zweite von zwei neuen RoRo-Schiffen erhalten, die von der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) an die dänische Reederei geliefert werden. Taufpatin des 210 Meter langen Neubaus war Frau Tutte Østergaard, Ehefrau des langjährigen DFDS-Vorstandsvorsitzenden Bent Østergaard.
Die Tulipa Seaways wird nach ihrem Stapellauf in den kommenden Monaten am Kai der Werft fertig gestellt, ehe sie im Herbst an DFDS komplett übergeben wird. Wie ihr Schwesterschiff Gardenia Seaways, das im Januar 2017 getauft wurde und in diesem Sommer in Dienst gestellt wird, wird die Tulipa Seaways auf der DFDS-Frachtroute Rotterdam–Immingham zum Einsatz kommen. Mit einer Kapazität von jeweils 4.076 Lademetern für 262 Trailer verstärken die neuen RoRo-Schiffe die DFDS-Linien in der Nordsee. Beide Schiffe werden von DFDS im Rahmen eines Bareboat-Chartervertrags übernommen.
„Trotz des Brexit wächst das Frachtvolumen auf unseren Nordsee-Linien weiterhin spürbar“, sagt Niels Smedegaard, CEO von DFDS. „Entsprechend zuversichtlich sind wir, mit der neuen Kapazität und den modernen Schiffen unseren Kunden noch mehr Service und Zuverlässigkeit garantieren können.“
Mit der Auslieferung der Tulipa Seaways an DFDS im Herbst und dem Einsatz beider Neubauten der FSG vergrößert sich die Kapazität im Nordsee-Verkehr von DFDS um 20 Prozent im Vergleich zu der zu ersetzenden Tonnage. Bis Mitte 2018 wird die FSG darüber hinaus eine Ro-Pax-Fähre für die Irish Continental Group sowie eine RoRo-Fähre für alternative Transportaufgaben für DFDS bauen.
Die „Crystal Debussy“ und die „Crystal Ravel“ wurden am 24. Mai bei MV WERFTEN Wismar ins Dock gelegt. Die 6-Sterne-Schiffe werden 2018 an die Reederei Crystal River Cruises abgeliefert.
Wismar, 24. Mai 2017 | Bei MV WERFTEN in Wismar wurden heute zwei weitere Flusskreuzfahrtschiffe der Rhein-Klasse im überdachten Baudock auf Kiel gelegt. Die „Crystal Debussy“ (BN 128) und die „Crystal Ravel“ (BN 129) sind die Nummern 3 und 4 einer Serie von vier Schiffen, die MV WERFTEN derzeit für die US-amerikanische Luxusreederei Crystal River Cruises fertigt.
Tan Sri Lim Kok Thay, Chairman und Vorstandsvorsitzender von Genting Kong Hong und Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe legten die traditionellen Glücksmünzen auf die Pallungen, bevor die ersten beiden, je 170 Tonnen schweren Sektionen der Flusskreuzer abgesetzt wurden. „Wir freuen uns, heute auf unserer Werft diesen wichtigen Meilenstein für zwei weitere Schiffe unserer Marke Crystal Cruises zu feiern. Diese Schiffe werden ihren Gästen neue, exklusive Reiseerlebnisse auf Europas schönsten Flussrouten bieten“, sagte Tan Sri Lim während der Kiellegungszeremonie.
Josef Lumetsberger, General Manager Operations bei Crystal Cruises, erklärte: „Wir sind froh, heute zusammen mit unserem Partner MV WERFTEN die Kiellegung der neuesten zwei Flottenmitglieder von Crystal River Cruises zu feiern. Wir erwarten bereits jetzt mit Spannung die Auslieferung der vier exklusiven All-Suite-Neubauten im Spätsommer, um die steigende Nachfrage an Luxus-Flussreisen in Europa bedienen zu können.“
„Heute haben wir die ersten beiden Großsektionen für zwei weitere, erstklassige Schiffe in unserem Baudock platziert“, erklärte MV-WERFTEN-Geschäftsführer Jarmo Laakso. „Wir sind stolz, mit diesen beiden Flusskreuzern die sehr gute Zusammenarbeit mit Crystal Cruises fortzusetzen.“
Die Flusskreuzfahrtschiffe der Rhein-Klasse sind 135 Meter lang, über elf Meter breit und speziell für den europäischen Flussreisemarkt konzipiert. Bis zu 106 Passagiere finden in jeweils 55 Balkonsuiten hochwertigster Ausstattung Platz. Im Januar erfolgte der traditionelle erste Stahlschnitt für die 6-Sterne-Schiffe. Nach ihrer Fertigstellung in 2018 werden sie u. a. auf dem Rhein, dem Main, der Donau und der Mosel verkehren. Die baugleichen „Crystal Bach“ und „Crystal Mahler“ befinden sich seit 2016 bei MV WERFTEN in Wismar in Bau und werden in diesem Jahr an Crystal River Cruises übergeben.
„MV WERFTEN setzt den eingeschlagenen Weg konsequent fort. Das beeindruckende Investitionsprogramm wird Schiff für Schiff in die Tat umgesetzt“, so Wirtschaftsminister Harry Glawe. Und weiter: „Ein gutes Zeichen, dass es weiter vorangeht. Im Ergebnis wird gearbeitet, neue Schiffe werden gebaut, Arbeitsplätze werden geschaffen. Es tut sich eine Menge vor Ort. Die Wirtschaft im Land wird weiter angekurbelt.“
Das Bauprogramm von MV WERFTEN umfasst insgesamt neun Schiffe für die nächsten fünf Jahre: Neben vier Flusskreuzfahrtschiffen werden drei „Endeavor Class“-Megayachten für Crystal Yacht Expedition Cruises sowie zwei Kreuzfahrtschiffe der „Global Class“ für Star Cruises – hinsichtlich der Passagierzahl die größten der Welt – auf den drei Werften der Gruppe entstehen.
Die vierte und letzte Fregatte der Klasse 125 (F125) für die Deutsche Marine wurde Ende Mai am Hamburger Standort von thyssenkrupp Marine Systems auf den Namen „Rheinland- Pfalz“ getauft. Nach den Taufen der drei vorherigen Fregatten „Baden-Württemberg“, „Nordrhein-Westfalen“ und „Sachsen-Anhalt“ ist dies ein weiterer entscheidender Schritt hin zur Vollendung des Bauprogramms F125. Malu Dreyer, Ministerpräsidentin des namensgebenden Landes Rheinland-Pfalz, führte die Taufzeremonie in Anwesenheit hochrangiger Vertreter aus Politik, der Marine und der beteiligten Unternehmen durch. Die Fregatte „Rheinland-Pfalz“ soll im Frühjahr 2020 an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) übergeben werden. Insgesamt liegt das Auftragsvolumen für das Programm F125 bei etwa zwei Milliarden €.
Taufpatin Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Es hat Tradition, dass es ein Schiff der Marine gibt, das den Namen des Landes Rheinland-Pfalz trägt. Die Taufe der neuen Fregatte Rheinland-Pfalz verbinde ich mit dem Wunsch und der Hoffnung, dass es vor allem Friedensmissionen und humanitäre Einsätze sein werden, die ‚unser‘ Schiff herausfordern werden.“
Dr. Rolf Wirtz, Vorsitzender der Geschäftsführung der thyssenkrupp Marine Systems: „Die F125 setzt mit moderner Technologie und dem Mehrbesatzungskonzept neue Standards im Marineschiffbau. Sie ist auf die Anforderungen unserer Marine für die Bewältigung aktueller und zukünftiger Missionen, wie beispielsweise die Pirateriebekämpfung oder die Überwachung von Flüchtlingsströmen im Mittelmeer zugeschnitten. Mit der heutigen Taufe ist die Fregatten-Familie der Klasse F125 nun komplett.“
Die Arbeitsgemeinschaft ARGE F125, die im Jahr 2007 den Vertrag über den Bau von insgesamt vier Schiffen der F125-Klasse für die Deutsche Marine erhalten hat, setzt sich aus thyssenkrupp Marine Systems als dem federführenden Unternehmen und der Bremer Fr. Lürssen Werft zusammen. Die Fertigung der Vorschiffe mit entsprechender Vorausrüstung erfolgt auf den Werftstandorten der Fr. Lürssen Werft in Bremen und Wolgast. Die Fertigung der Hinterschiffe, der Zusammenbau der Schiffshälften sowie die weitere Endausrüstung erfolgt auf der Hamburger Werft Blohm+Voss.
Mit den vier Fregatten der Klasse 125 beginnt die Ablösung der acht Fregatten der Klasse 122 (Typschiff „Bremen“) der Deutschen Marine. Die Schiffe wurden speziell für die heutigen und zukünftigen Einsatzszenarien der Deutschen Marine entwickelt. Neben den traditionellen Aufgaben der Landes- und Bündnisverteidigung sind die Fregatten der Klasse 125 für Konfliktverhütung, Krisenbewältigung sowie Eingreif- und Stabilisierungsoperationen im internationalen Rahmen ausgelegt. Die Schiffe sind in der Lage, für eine Einsatzdauer von 24 Monaten zur See zu fahren und setzen damit erstmals das Konzept der Intensivnutzung, also einer deutlich erhöhten Verfügbarkeit im Einsatzgebiet, um. Diese Fähigkeit wird unterstützt durch eine reduzierte Besatzungsstärke und ein Mehrbesatzungskonzept, das den kompletten Austausch der Besatzung im Einsatzgebiet ermöglicht.
Papenburg, 24. Mai 2017 – Ein weiteres Traumschiff entsteht: Ende Mai wurde der erste Block für die Norwegian Bliss auf der MEYER WERFT auf Kiel gelegt. Das Ereignis symbolisiert den Beginn der Blockmontage des neuen Schiffes (167.800 BRZ) im Baudock der Werft.
Andy Stuart, President von Norwegian Cruise Line, legte den traditionellen „Glückscent“ unter den Block, bevor das 350 Tonnen schwere Bauteil mit dem großen Kran in der Produktionshalle positioniert wurde. „Wir sind begeistert heute die Kiellegung der Norwegian Bliss mit der Meyer Werft zu feiern“, sagt Andy Stuart. Bereits in zwölf Monaten wird das neue Schiff fertig sein und die See-Erprobungen auf der Nordsee absolvieren. Die Norwegian Bliss ist das fünfte von sechs Schiffen, das die MEYER WERFT bis in das Jahr 2019 für Norwegian Cruise Line fertigstellen wird.
„Heute haben wir den ersten von 90 Blöcken in unserem Baudock platziert“, so Tim Meyer, Geschäftsführer der MEYER WERFT. „Mit der Norwegian Bliss werden wir erneut ein sehr innovatives und technologisch anspruchsvolles Schiff mit unserem Team schaffen“.
Nach ihrer Fertigstellung tritt die Norwegian Bliss im Frühjahr 2018 ihre erste Reise an.
Das 4.200 Passagieren Platz bietende Kreuzfahrtschiff hat eine Länge von 324 Meter und eine Breite von 41,4 Meter. Der Neubau wird alle Vorteile der Norwegian Escape und Norwegian Joy vereinen und den Gästen viele interessante Bordeinrichtungen bieten. Vor allem verglaste und überdachte öffentliche Räume sind für das geplante Fahrtgebiet Alaska neu gestaltet worden.
Die MS Elbphilharmonie wurde binnen 8 Monaten auf der Pella Sietas Werft in Neuenfelde gebaut. Unter Berücksichtigung aktueller Trends wie auch der Anregungen von Mitarbeitern und Kunden wurde das „klassische Bügeleisen“ weiterentwickelt. Dabei lag der Fokus auf der Ressourcenschonung.
Mit Klängen von Mozart „Das klinget so herrlich, das klinget so schön“ ist die MS Elbphilharmonie heute von Laura Jaeger getauft worden. Das Schiff ist der Prototyp der neuen Serie „Typ 2020“ und zeichnet sich durch seinen besonders leisen und abgasarmen Antrieb aus.
„Als Musikerin freue ich mich darüber, dass die ‚kleine Elbphilharmonie‘ einen so ausgezeichneten Klang hat. Man hört so gut wie nichts“, so die Taufpatin Laura Jaeger. Die siebzehnjährige Klarinettistin ist ein preisgekröntes Ausnahmetalent und konnte bereits während des Eröffnungskonzerts im großen Saal der Elbphilharmonie das Publikum verzaubern.
Die MS Elbphilharmonie wurde binnen 8 Monaten auf der Pella Sietas Werft in Neuenfelde gebaut. Unter Berücksichtigung aktueller Trends wie auch der Anregungen von Mitarbeitern und Kunden wurde das „klassische Bügeleisen“ weiterentwickelt. Dabei lag der Fokus auf der Ressourcenschonung.
Gewappnet für die Zukunft
„Wir machen ‚Rein‘-schiff“, erklärt Gabriele Müller-Remer, Vorstand der HADAG.
„Denn die MS Elbphilharmonie mit ihrem diesel-elektrischen Antrieb sowie dem Ecoprop-System von SIEMENS ist im doppelten Sinne ‚öko‘: So ökologisch und so ökonomisch wie möglich.“ Dieser Antrieb arbeitet energieeffizient, abgasarm und leise. Er stellt in jedem Fahrmodus nur die Energie zur Verfügung, die gerade benötigt wird.
Zwei umfassende Abgasnachbehandlungsanlagen mit Rußpartikelfiltern und SCR- Katalysatoren reduzieren effektiv die Abgasemissionen des diesel-elektrischen Antriebs und ermöglichen der HADAG, den Umwelteinfluss des Schiffes so gering wie möglich zu halten.
Das Antriebssystem besteht aus zwei konventionellen Wellenanlagen mit Ruderblatt und Schiffspropeller. Dies ist besonders wartungsfreundlich. Der diesel- elektrische Antrieb kann als Übergangstechnologie dienen, bis bei einem entsprechenden Technologiesprung auf den Batteriebetrieb umgestiegen werden kann. Denn das modulare System ist auch für alternative Energieträger geeignet.
Ein neues, strömungsoptimiertes Unterwasserschiff sorgt für einen geringeren Wasserwiderstand und damit Schwellreduktion. In Folge wurde der Schiffskörper leicht verbreitert und bietet mehr Platz.
Mehr Platz und barrierefreier Zugang für Fahrgäste
Bis zu 400 Fahrgäste können daher an Bord, das heißt 60% mehr als bei den bisherigen HADAG-Fähren. Durch Fahrgastanregungen motiviert, wurde das Gestühl zu Gunsten von mehr Sitzplätzen und Abstellraum neugestaltet: 88 Sitzplätze bietet das Oberdeck, 154 das Unterdeck. Ferner erleichtert die Anbringung zusätzlicher Haltestangen den Fahrgästen den sicheren Stand bei Wellengang. Fahrräder können komfortabel in festen Stellplätzen mitgeführt werden. Für mobilitätseingeschränkte Personen und Kinderwagen stehen Freiflächen zur Verfügung.
Wie üblich ist auch dieser Neubau barrierefrei zugänglich und mit einer behindertenfreundlichen Fahrgasttoilette ausgestattet. HADAG Standards wie LED-Beleuchtung, Nutzung von Motorenabwärme zur Heizung und Landstromnutzung wurden auch auf der MS Elbphilharmonie umgesetzt.
FRIEDRICHSHAFEN – Rolls-Royce Power Systems nimmt eine neue Lackieranlage für Großmotoren und Aggregate im MTU-Werk 2 in Friedrichshafen in Betrieb. Mit der neuen Anlage kann umweltschonender und gleichzeitig effizienter lackiert werden. Die Durchlaufzeiten verringern sich um rund 20 Prozent. „Mit der Investition von gut 17 Millionen Euro in die neue Lackieranlage werden wir unserem eigenen und dem Qualitätsanspruch unserer Kunden gerecht. Gleichzeitig ist sie ein Bekenntnis zum Standort Friedrichshafen, an dem wir auch in Zukunft einen Großteil unserer Motoren herstellen werden“, sagt Andreas Schell, Vorstandsvorsitzender von Rolls-Royce Power Systems. Die neue Lackieranlage ist eine der größeren Investitionen der vergangenen Jahre.
Neuester Stand bei Arbeits- und Umweltschutz
Dank neuester Technik ist die Lackieranlage deutlich umweltschonender als die bisherige: Durch den Einsatz von Wasserlack wird der Ausstoß von Lösemitteln reduziert. Und auch die Reinigung der Motoren und Bauteile erfolgt lösemittelfrei. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Wasch- und Spülwasser mehrfach verwendet wird. Für kleinere Motoren kann die Kabine zweigeteilt und somit energieeffizienter lackiert werden. Auch in puncto Ergonomie, Effizienz und Arbeitssicherheit bringt die neue Anlage erhebliche Vorteile. So sind etwa Bedienkomfort und Zugänglichkeit deutlich besser.
In der neuen Anlage werden künftig MTU-Motoren verschiedener Baureihen lackiert. Darunter auch die Baureihe 8000, deren Motoren die größten im Portfolio von MTU sind. Sie erzielen eine Leistung von bis zu 10 000 kW und werden in militärischen Schiffen, Fähren, Yachten und Behördenschiffen eingesetzt.
• Erstes Binnenpassagierschiff Europas mit Erdgasantrieb fährt ab dem Jahr 2019
• Stadtwerke und Motorenbauer vom Bodensee setzen Maßstäbe
• Kooperationsvertrag über zweijährige Erprobung
FRIEDRICHSHAFEN – Rolls-Royce Power Systems und die Stadtwerke Konstanz erproben auf dem Bodensee ab dem Jahr 2019 mit einem MTU-Gasmotor den Schiffsantrieb der Zukunft. Das neue Fährschiff der Stadtwerke erhält zwei 8-Zylinder-Gasmotoren der Baureihe 4000 von MTU, welche jeweils eine Leistung von 746 Kilowatt erbringen. Es ist damit das erste Binnenfahrgastschiff Europas, das von schnelllaufenden reinen Gasmotoren angetrieben wird. Als Brennstoff dient verflüssigtes Erdgas (LNG = Liquefied Natural Gas).
Am Freitag haben Vertreter von Rolls-Royce Power Systems und Stadtwerke Konstanz einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterschrieben. Dieser umfasst eine zweijährige Erprobung des Antriebs auf der Fähre, in der beide Partner Erfahrungen im Dauereinsatz sammeln werden.
„Unsere mobilen Gasmotoren sind wesentlicher Bestandteil unserer Green- und Hightech-Initiative. Mit dem neuen Vorzeigeprojekt auf der Fährstrecke zwischen Konstanz und Meersburg setzen wir internationale Trends hier am Bodensee und können quasi vor unserer Haustüre zeigen, wie sich unsere Neuentwicklungen bewähren. Wir sind davon überzeugt, dass Gasmotoren als Ergänzung zu den bewährten Dieselmotoren für die Schifffahrt immer bedeutender werden“, betont Andreas Schell, Vorsitzender des Vorstandes von Rolls-Royce Power Systems.
„Zuerst wurden Schiffe mit Dampf angetrieben, dann rund 100 Jahre mit Diesel – und nun wird Gas der Antrieb der Zukunft sein“, so Norbert Reuter, Geschäftsführer der Stadtwerke Konstanz. „Mit dem neuen Fährschiff werden wir die Verbindung zwischen Konstanz und Meersburg, durch die jährlich rund 80 Millionen Kilometer auf der Straße eingespart werden, noch umweltschonender betreiben.“
Der Gasmotor stößt im Vergleich zu einem Dieselmotor ohne Abgasnachbehandlung keinen Ruß und keine Schwefeloxide aus, 90 Prozent weniger Stickoxide und 10 Prozent weniger Treibhausgas. Damit hält er die seit 2016 geltenden IMO-III-Abgasnormen ohne zusätzliche Abgasnachbehandlung ein. In Dynamik und Performance entspricht er einem Dieselmotor.
„Die Kooperation mit Rolls-Royce Power Systems ist die Fortsetzung einer über 30-jährigen Zusammenarbeit, die sich stets dem Ziel verschrieben hat, Umweltemissionen zu reduzieren und damit die Bodenseeregion zu stärken“, erklärt Norbert Reuter. „Dank dieser Zusammenarbeit nehmen wir eine Vorreiterrolle am Bodensee und darüber hinaus ein, denn ein Binnenfahrgastschiff mit einer Zulassung, wie wir sie anstreben, gibt es in Europa noch nicht.“ Andreas Schell begrüßt die Erneuerung dieser Partnerschaft: „Gemeinsam werden wir am Bodensee neue Maßstäbe setzen, die weltweit in der Binnenschifffahrt Beachtung finden werden“, sagte er bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags.
Rolls-Royce Power Systems hatte seine mobilen MTU-Gasmotoren für Schiffsantriebe im Juli 2016 vorgestellt. Mittlerweile hat der Prototyp, ein 16-Zylinder der Baureihe 4000, mehr als 4.000 Stunden erfolgreich auf dem Prüfstand absolviert. Weltweit sind die künftigen mobilen Gasmotoren von MTU auf großes Interesse gestoßen. Die ersten Vorserienmotoren dieses Typs für den Schiffsbetrieb werden voraussichtlich Ende 2017 an die Werft Strategic Marine in Vietnam ausgeliefert, die sie in Katamarane für die niederländische Reederei Doeksen einbauen wird. Die Stadtwerke Konstanz erhalten die ersten Motoren der 8-Zylinder-Version.
Erfolgreiche Serien-/Typzulassung eröffnet Türen für weltweiten Einsatz
MAN Diesel & Turbo hat bekanntgegeben, dass das MAN 175D- Schiffsmotorenprogramm pünktlich einen weiteren Meilenstein erreicht hat. Nachdem 2016 zahlreiche Bestellungen für den Motor in verschiedenen Anwendungen als Hauptantriebsmotor und GenSet eingegangen waren, hat der MAN 175D High-Speed-Dieselmotor jetzt die Serien-/Typzulassung von den wichtigsten Klassifikationsgesellschaften erhalten.
Die Prüfung fand vom 22. bis 24. Mai in Frederikshavn unter Anwesenheit der zehn internationalen Klassifikationsgesellschaften ABS, BKI, BV, CCS, DNV GL, KRS, LR, NK, RINA und RRS statt. MAN Diesel & Turbo meldet, dass der Motor perfekt funktioniert und alle Anforderungen übertroffen und bei der anschließenden Inspektion des Motors und seiner Teile seine Robustheit und Haltbarkeit bewiesen hat. Damit ist der MAN 175D jetzt weltweit als Schiffsantrieb in der dieselmechanischen und dieselelektrischen Betriebsart sowie für den Hilfsbetrieb mit einer Leistung von bis zu 2.200 kW für die 12- Zylinder-Version zugelassen.
Über den MAN 175D-Motor
Der Schiffsmotor ergänzt und vervollständigt das maritime Produktportfolio von MAN Diesel & Turbo. Der Motor ist mit einem Leistungsspektrum von
1.500 bis 2.200 kW erhältlich und wurde für den Antrieb von Fährschiffen, Offshore-Versorgungsschiffen, Schleppern und Arbeitsschiffen optimiert.
Lex Nijsen, Head of Four-Stroke Marine von MAN Diesel & Turbo, sagt: „Der MAN 175D ist kompakt, zuverlässig und effizient – alles Eigenschaften, die von großer Bedeutung für die Verwendung auf Arbeitsschiffen sind, damit eine sichere Manövrierbarkeit auch bei anspruchsvollen und harten Witterungsbedingungen gewährleistet ist.“
Nijsen weiter: „Das damit verbundene Geschäftsszenario muss für den Kunden stimmig sein, und hier setzt der Motor Maßstäbe, nicht nur was den Treibstoffverbrauch angeht.“ Unser langfristiges Ziel für diesen Motor ist, ihn zum Motor mit dem höchsten Wirkungsgrad über die gesamte Lebenszeit zu machen, den wir jemals hatten.
Portfolioerweiterung durch Spezial Know-how im Bereich elektrischer und hybrider Schiffsantriebssysteme
MAN Diesel & Turbo SE hat sich vertraglich verpflichtet, einen 40 Prozent Anteil an Aspin Kemp & Associates (AKA) zu übernehmen. AKA ist ein auf maritime Bordstromnetze, Energiemanagement- und elektrische Antriebssysteme spezialisiertes Familienunternehmen mit Sitz in Montague, Kanada. Das Unternehmen beschäftigt rund 120 Mitarbeiter an fünf weltweiten Standorten sowie weitere 100 an seinem kanadischen Stammsitz.
Der Anbieter ist weltweiter Marktführer bei der Ausrüstung von hybrid- betriebenen Schiffsantriebssystemen mit integriertem Batteriespeicher sowie im Bereich der hochverfügbaren Bordstromerzeugung in Dynamic-Positioning- Anwendungen im Offshore Oil&Gas-Bereich. AKA ist außerdem technologisch führend bei Energiespeichersystemen für den maritimen Einsatz.
AKA-Firmengründer Jason Aspin verbleibt im Unternehmen und wird die Geschäfte weiterhin führen. Neale Kemp, ebenfalls Gründungspartner, wird sich aus dem aktiven Geschäft zurückziehen und seine Unternehmensanteile ver- kaufen. Die Investition von MAN Diesel & Turbo ist Teil des 2016 gestarteten strategi- schen Zukunftsprogramms ‚Basecamp 3000+‘. Strategische Übernahmen und Partnerschaften sind ein integraler Bestandteil des Programms mit dem Ziel, das eigene Produktportfolio mit Blick auf die globalen Trends Dekarbonisie- rung und Digitalisierung zu erweitern. „Die Partnerschaft mit AKA ist ein wichtiger Baustein unserer Strategie und festigt unsere Position als technologischer Vorreiter auf dem Gebiet der Schiffsantriebe“, sagt Dr. Uwe Lauber, Vorstandsvorsitzender der MAN Diesel & Turbo SE. „Das Know-how von AKA verbindet Batteriespeichersysteme und Schiffsmotoren und bringt uns unserem strategischen Ziel näher, uns als füh- render Systemanbieter für das Energie-Management an Bord zu etablieren.“ Energie-Management-Systeme steuern vollautomatisiert und optimiert die Antriebskomponenten von Schiffen. Bei Schiffen mit sogenanntem Hybridan- trieb kommen zusätzlich zu Diesel oder Mehrstoffmotoren auch Elektromotoren und Batteriespeicher zum Einsatz. Das Batteriesystem wird im laufenden Betrieb mit überschüssiger Leistung aus dem Motor aufgeladen, der so sets in optimalen Lastbereichen betrieben werden kann. Fallen Lastspitzen an, kön- nen diese schnell und effizient aus dem elektrischen Speicher bedient werden.
„Als der weltweit führende Hersteller von Schiffsantrieben ist MAN Diesel & Turbo der ideale Partner für uns“, ergänzt Jason Aspin, Geschäftsführer und Mehrheitseigner von AKA. „Wir profitieren nicht nur vom weltweiten Renom- mee der Marke, dem globalen Vertriebsnetz und Kundenstamm, sondern auch von der hochkarätigen Ingenieurs- und Maschinenbaukompetenz bei Motoren, Systemen zur Abgasnachbehandlung, Gas- und Antriebssystemen.“ Barend Thijssen, Vice President bei MAN Diesel & Turbo und Vertriebsleiter für Viertaktmotoren und maritime Systeme, ergänzt: „AKA ist technologischer Vorreiter in für uns entscheidenden Wachstumsnischen, etwa bei der Integra- tion von Batteriespeichern. Hybrid-Antriebe gewinnen in der maritimen Wirt- schaft zunehmend an Bedeutung, denn erhöhen die Effizienz des Antriebs- systems und reduzieren damit auch den Ausstoß von Emissionen.“
Zeppelin Power Systems hat mit der Viking River Cruises AG, dem weltweit größten Anbieter für Flusskreuzfahrten, einen Full-Service-Wartungsvertrag geschlossen. Dieser beinhaltet den 24-Stunden-Service für über 40 Schiffe mit insgesamt mehr als 200 Cat Motoren für das Fahrtgebiet von Amsterdam bis zum Schwarzen Meer. Für den Wartungsvertrag hat Zeppelin Power Systems ein eigenes Team innerhalb des Zeppelin Operation Center gegründet.
Innerhalb von nur vier Monaten hat MAN Diesel & Turbo Verträge über Motoren für vier neue chinesische Laderaumsaugbagger abgeschlossen. Die chinesischen Ausrüster CHECD, Jiangsu Haixin und Huanghua Port Bureau haben sich vor kurzem für Medium-Speed-Motoren von MAN entschieden, die in neuen Laderaumsaugbaggern eingebaut werden sollen. Als wichtige Kriterien für ihre Entscheidung nennen die Unternehmen die bewährte Robustheit, hohe Effizienz und hohe Leistung der Motoren.